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Welche Saiten für die Geige?

> Wer hat die neuen Saiten Evah Pirazzi GOLD schon ausprobiert?

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ankaflojo Profilseite von ankaflojo, 01.10.2011, 10:05:48
Welche Saiten für die Geige?

Hallo,

ich habe eine Frage zu den Saiten einer Geige.

Ich fange gerade erst an Geige zu lernen und werde am Montag meine Geige bekommen.

Derzeitübe ich noch auf der 1/2Geige meiner mittleren Tochter.

Meine Geige ist ein Erbstück der Mutter meiner Freundin und um die 50Jahre alt.

Was genau an ihr ist, weiß ich nicht...die Mutter meint es ist etwas mit dem Steg, ansonsten ist die Geige intakt.

Meiner laienhaften Meinung nach kann es ja nichts wirklich großes sein, was da dran ist.

Nun möchte ich, mit der Geige, zu einem Geigenbauer hier in der Nähe um die Geige einmal durchchecken zu lassen.

 

Die Saiten der Geige macht die Vorbesitzerin ab, sie sagt die seien zu alt, fürs Töpfern wären sie noch gut.

 

Aber für blutjunge Anfänger:

was für Saiten brauche ich?

Ich bin ja noch ganz am Anfang....gibt es einfache gute Saiten die einen schönen Klang haben aber dennoch nicht extremst teuer sind?

Ich war eben auf einer Seite im Netz und auf einen Schlag wurden mir fast 20 verschiedene Saiten für 3 unterschiedliche Kategorien angezeigt.

 

Das überfordert mich doch ein wenig.

Geige Profilseite von Geige, 01.10.2011, 12:19:54

 Für kleine Instrumente nehme ich meistens die Obligato Saiten von Pirastro. Sie sind von der Ansprache her gut und haben einen etwas wärmeren Klang. Wichtig ist dann noch die richtige Stimmstockposition, die der Geigenbauer überprüfen sollte und die Stegholzqualität sollte nicht zu einfach sein. Das Stegholz überträgt die Schwingungen auf die Decke und hat einen wichtigen Einfluss auf den Klang. Zu weiches Holz dämpft die Schwingung stärker und kann zu Anspracheverzögerungen führen. 

Gerade für Anfänger sollte das Instrument gut eingerichtet sein und einem gewisse spieltechnische Fehler verzeihen können.....

Gruß C.A.

ankaflojo Profilseite von ankaflojo, 01.10.2011, 12:43:16

Hallo,

 

danke für die schnelle Antwort.

mir kleiner Geige meinst Du die 1/2 Geige?

Die 1/2 Geige wäre versorgt ;o)

die Geige für die ich die Saiten brauche ist eine 4/4 Geige.

 

 

Bea Profilseite von Bea, 01.10.2011, 16:13:23

Also die Anfängersaiten sind meist von Pirastro Tonica    , es sind Kunststoffkernsaiten mit unterschiedlichen Metalllegierungen umwickelt, wobei die E-Saite eine reine Stahlsaite ist - wie bei fast allen angebotenen Saitensätzen- Im Satz sind  sie immer und überall im Angebot zu finden, wie hier z.B.:

Details

 

 

Quelle: http://www.   paganino.de/shop/k1412/a106550/pirastro-tonica-new-formula-violinsaiten-satz.html

Ähnlich sind noch von Thomastik die Dominant Saiten, allerdings schon teurer:

Details

http://www.   paganino.de/shop/k26/a138/thomastik-dominant-violinsaiten-satz.html

 

Die von Geige empfohlenen Obligato Saiten von Pirastro sind meine Wunschsaiten, allerdings mit knapp 60 € eben schon mehr als doppelt so teuer als oben genannte Tonica Saiten.

Ich habe mir Violino Saiten (Pirastro) besorgt:

DetailsQuelle: eben dort also wie oben

Mit kapp 45 € auch nicht billig - bin allerdings noch nicht dazu gekommen , sie auszuprobieren.

Alle Saiten sind Kunststoffkernsaiten -bis auf die dünne E-Saite.

Metall gibt es auch, ist meist auf Anfängergeigen für Kinder aufgezogen. Aber wer einen warmen Ton bevorzugt, sollte gleich mit den Kunststoffkernsaiten beginnen.

 Ach für kleinere Instrumente sind Obligato, Evah Pirazzi viel günstiger, aber leider für 4/4 schon ordentlich teuer.

ankaflojo Profilseite von ankaflojo, 01.10.2011, 16:28:17

ich spiele mit dem Gedanken diese Saiten zu holen:

http://www. paganino.de/shop/k79/a71/pirastro-obligato-violinsaiten-satz.html

vom Preis her finde ich dieses Angebot nicht zu teuer....wenn der Klang schöner ist, denke ich das ich auch lieber übe.

 

Was sich mir allerdings nicht erschließt ist der Unterschied mit der E-Kugel oder E-Schlinge von dem da geschrieben wird.

Kommt das auf die Geige an welche ich da nehmen muß oder ist das "geschmacksache"  oder liegt da ein tieferer Sinn hinter?

 

Macht es überhaupt Sinn die Saiten schon liegen zu haben bevor ich überhaupt beim Geigenbauer war?

Ich bin da recht unsicher......

Ein Geigenbauer bewertet sein "Arbeitsmaterial" mit Sicherheit anders als ich...mir reicht erst einmal eine solide Grundausstattung...dann kann ich in ein paar Jahren, mit mehr Erfahrung und dem Wissen was ich für mich brauche, weiterschauen.

 

Das ist so meine Idee....

Aranton Profilseite von Aranton, 03.10.2011, 04:36:23

Teure Saiten garantieren nicht automatisch einen schöneren Klang. Es kommt darauf an, dass die Saiten und das Instrument zusammen passen. Da muss man ein bisschen rumprobieren. Ich würde an Deiner Stelle erst einmal preiswerte Synthetiksaiten probieren; die genannten Tonika oder Dominant. Synthetik hat den Vorteil recht stimmstabil zu sein und trotzdem die Fingerkuppen zu schonen, was bei Anfängern ja nicht ganz unwichtig ist. Ich habe meine ersten Gehversuche auf der Geige mit billigen Stahlsaiten gemacht und mir ganz unbildlich die Finger daran blutig gespielt.

Ich spiele derzeit Thomastik Dominant und bin damit sehr zufrieden. Pirastro sind mir persönlich etwas unsympathisch. Ich rot-grün blind, und die von Pirastro für die Tonhöhe verwendeten Farbcodes grün-rot-schwarz-braun sind für mich ein Alptraum. Ich habe mich bei einer Jugendorchesterprobe übelst blamiert, als ich anstelle der frisch gerissenen A-Saite eine zweite D-Saite montiert habe und die ums verrecken nicht auf den A gekriegt habe... Das ist bei Thomastik-Infeld besser.

Zum Unterschied zwischen Kugel und Schlinge: Das sind unterschiedliche Methoden, Saiten an Feinstimmern bzw. am Saitenhalter zu befestigen. Für eine Saite mit Kugel braucht man einen anderen Feinstimmer als für eine mit Schlinge. Ich denke, im Prinzip ist es Geschmackssache welches System man benutzt. Wenn es klangliche Auswirkungen hat, liegen die eher im Feintuningbereich; sind für Dich also noch nicht relevant. Aber die Feinstimmer sind etwas, worauf Du achten solltest: Um am Wirbel stimmen zu können, braucht es Übung und ein geschultes Gehör. Am Anfang wäre es daher gut, allen vier Saiten Feinstimmer zu haben. Saitenhalter mit integrierten Feinstimmern sind eine relativ neue Entwicklung. Es wäre daher gut möglich, dass bei dem Instrument, das Du jetzt bekommst, nur ein Feinstimmer für die E-Saite da ist. Und je nachdem, wie alt der ist und wie die Geige gelagert wurde, können metallene Feinstimmer korridiert sein. Schau Dir die/den Feinstimmer genau an und ersetze sie gegebenenfalls. So ein Feinstimmer kostet unter fünf Euro und die Montage ist kein Hexenwerk. Aber pass auf, dass Du wirklich Feinstimmer bekommst; ich habe kürzlich in einem Musikgeschäft nach Feinstimmern gefragt und der Verkäufer kam mit Saitenhaltern (grandioserweise mit welchen ohne integrierte Feinstimmer!) wieder...

Zu Deiner Frage, ob es sinnvoll ist, Saiten aufzuziehen, ehe die Geige zum Geigenbauer geht: Du dürftest kaum das Know-How haben, den Steg richtig zu platzieren. Da der ja nicht festgeklebt ist, liegt der, wenn die Vorbesitzerin die Saiten runter nimmt, irgendwo neben dem Instrument. Außerdem hattest Du ja geschrieben, dass am Steg was sei. Wenn da ein Neuer her muss, könntest Du das Instrument beim Versuch Saiten aufzuspannen im ungünstigsten Fall sogar beschädigen. In dem Fall wäre es nicht sonderlich sinnvoll, Saiten aufzuziehen. Lieber ein Tuch zwischen Saitenhalter und Geige klemmen und das Besaiten dem Geigenbauer, der den neuen Steg zuschneidet überlassen.

Da Du das Instrument ohnehin von einem Geigenbauer durchchecken lassen willst, würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, auch den ersten Saitensatz dort zu kaufen und gleich aufziehen zu lassen. Da bekommst Du  Sachen Saitenwahl und Feinstimmern auch eine Beratung, die auf Dein Instrument eingehen kann.

Geige Profilseite von Geige, 03.10.2011, 20:52:48

Die Frage, welches die beste Saite ist, ist vergleichbar der Frage nach den besten Schuhen:sport31

Ein Spitzfuß fühlt sich warscheinlich in einem anderen Schuh wohler als ein Plattfuß.Das heißt die Unterschiedlichkeit der Instrumente bezüglich ihrer Ansprache, Klangfarbe, Ausgewogenheit und so weiter bedürfen einer individuellen Instrumentenanpassung. Gerade bei Dominantsaiten habe ich schon enorme Unterschiede festgestellt. Bei einigen Geigen klingen sie hervorragend und bei anderen können sie metallisch und erfahrungsgemäß oft bei der D-Saite zu Nebengeräuschen neigen.......

Es lassen sich deshalb immer nur Tendenzen feststellen (z.B. Obligato klingt eher weicher als Evah Pirazzi usw.).

Ob die Darm- oder Kunststoffsaite besser ist, ist eine Gewohnheits- und Geschmacksfrage. Hier spielt auch mit die Bogentechnik eine Rolle, wer mit welcher Saite besser zurecht kommt.

Gruß C.A.

 

Harald Profilseite von Harald, 03.10.2011, 23:02:08

Wegen des Stegs must Du sowieso zum Geigenbauer. Der hat mit ziemlich großer Sicherheit Saiten im Laden und kann die für Dich aufziehen. Bei der Gelegenheit kann er auch noch einen Blick auf die Wirbel werfen. Frag vorher nach dem Preis. In der Regel kosten die im Laden nicht mehr als aus einem Internetversandhandel. Ansonsten würde ich mir im Moment keine Gedanken über den Hersteller oder der Ausführung machen. Alle hier genannten Produkte sind vernünftig.

Mit Saiten für Streichinstrumente wird sehr sehr viel Geld verdient. (60 EUR für 1m Kunststoff, ein Satz Gitarrensaiten aus gleichem Material kosten nicht einmal 20EUR) Die Hersteller überflügeln sich gegenseitig mit den tollsten Eigenschaften. Alle Behauptungen, neben den materialtypischen Eigenschaften und der Spannung, kannst Du getrost ignorieren. Selbst bei den Spannungen haben die Hersteller ihre eigene Mischung. Der tatsächliche Saitendurchmesser in den Sätzen wir häufig gar nicht angegeben. Aber gerade dass könnte eine Entscheidungshilfe sein.

Wenn Du die Wahl hast, nehme einen günstigeren Satz in Kunststoff. 

ankaflojo Profilseite von ankaflojo, 04.10.2011, 08:41:58

Vielen vielen Dank!!

 

ich werde heute mit meiner Freundin telefonieren, dort sollte die Geige nun sein.

Dann kann ich erfragen ob die Geige Feinstimmer hat.

Dann werde ich das alles mit dem Geigenbauer hier besprechen.

Ich bin da nur sehr unsicher....er ist Geigenbauer und ich verstehe uach das er einen ganz anderen Bezug zu einer Geige haben wird als ich.

Mir reicht es derzeit eine intakte Geige zu haben, damit ich nicht mehr auf der halben Geige meiner Tochter üben muß...ich brauche dafür keinen exclusiven Carbonbogen...auch wenn er ihn mir preiswert anbieten kann.

 

Ich finde es sehr schwer da, zum jetzigen Zeitpunkt (für mich, ohne Erfahrungen) die passenden Sachen herauszusuchen.

Ich hatte mir, für die Saiten ein Budget von bis zu 60,-€ gesetzt. Mit den Infos von  hier scheint es schon so das ich für die 60€ eher preiswertere Saiten inclusive einem neuen Saitenhalter mit Feinstimmern (falls nicht vorhanden) machen lasse.

 

Der Geigenbauer selber macht mir einen sehr netten Eindruck, von daher glaube ich nciht das er mich übers sprichwörtliche Ohr hauen möchte, nicht das dieser Eindruck entsteht!!

 

Ich habe aber so ein wenig den Eindruck das ich mit anderen Maßstäben herangehe...

Ich habe derzeit noch keinen Bezug zu meiner Geige, cih denke dafür muß ich mit ihr üben und ein Gefühl für sie entwickeln....

 

 

Geige Profilseite von Geige, 04.10.2011, 08:50:17
Gegebenenfalls kann ja der Geigenlehrer einen Tipp abgeben, wenn er das Instrument gesehen hat.
I.d.R. lässt sich sonst vom Geigenbauer ein Kostenvoranschlag einholen, der dann noch einmal überdacht werden kann.
Gruss C. A.
Aranton Profilseite von Aranton, 04.10.2011, 11:48:01

Solange der Saitenhalter intakt ist, gibt es braucht man ihn nicht zu ersetzen, nur weil keine Feinstimmer drin sind. Feinstimmer kann man nachrüsten. Ein Feinstimmer kostet so drei bis vier Euro; für vier Stück müsstest Du also zwölf bis sechzehn Euro anlegen (die Dinger halten übrigens ewig, wenn man sie hin und wieder säubert). Und montiert ist so ein Feinstimmer auch in ein, zwei Minuten. Außerdem haben nachgerüstete Feinstimmer den Vorteil, dass man sie ohne großen Aufwand wieder abbauen kann. Falls Du irgendwann mal auf Darmsaiten gehen möchtest, müssten die Feinstimmer (außer dem für die E-Saite, die ist ja immer aus Stahl) wieder runter. Die Knoten, die bei Darmsaiten die Funktion der Kugel übernehmen, werden von Kanten der Feinstimmer nämlich gerne mal beschädigt, wodurch die Saite vor der Zeit reißt. Außerdem kostet ein neuer Saitenhalter kostet mit Montage mindestens doppelt soviel wie vier Feinstimmer zum Nachrüsten.

Beim Bogen würde ich - wenn Du einen neuen brauchst - an Deiner Stelle nicht sparen. Man sollte so viel ausgeben, dass es sich lohnt, den Bogen neu behaaren zu lassen, wenn die Bespannung verschlissen ist. Billig gemachte Bögen lassen sich zum Teil überhaupt nicht neu behaaren (oder nur mit vergrößertem Aufwand, der es vom finanziellen her unsinnig macht), so dass man nach ein paar Jahren vom Aussterben bedrohtes Tropenholz in die Tonne kloppen kann. Wahrscheinlich ist bei der Geige ja ein Bogen dabei; lass den Geigenbauer, der den Check-Up macht auch den Bogen inspizieren und ggf. neu behaaren. Ich habe das kürzlich machen lassen, hat sechzig Euro gekostet, aber ich wohne an der Grenze zur Schweiz, da ist alles etwas teuerer. Weiter nördlich sollte das günstiger sein. Wenn denn aus irgendwelchen Gründen ein neuer Bogen her muss, wäre Carbon meiner Auffassung nach aus Nachhaltigkeitsgründen eine Überlegung wert; Einsteigerbögen aus Carbon gibt es meines Wissens so ab sechzig Euro; wenn man bedenkt, dass man für Bögen tausende von Euro ausgeben kann, ist das alles andere als exklusiv.

 

Ich kann verstehen, dass Du in Bezug auf die Saiten sehr verwirrt bist. Die Auswahl ist ja auch groß. Du wirst ausprobieren müssen, mit Saiten Deine Geige am besten klingt. Lass mich versuchen, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen: Es gibt drei, je nachdem, wie man es betrachtet, vier grundlegende Sorten von Saiten. Da wären Stahlsaiten; Saiten mit Stahlseilkern (die werden manchmal zu Stahlsaiten gerechnet; deswegen sagen manche Leute, es seien nur drei Sorten), Saiten mit Synthetik-Kern und Saiten aus Naturdarm.

Am preiswertesten sind Saiten aus Stahl. Da wird im Prinzip ein Stahldraht auf die Geige gespannt. Stahlsaiten haben den Vorteil, dass sie nicht auf die Luftfeuchtigkeit reagieren und die Stimmung sehr gut halten. Außerdem sind sie sehr langlebig. Der Nachteil ist, dass die Spannung recht groß ist. Gerade die billigen Stahlsaiten könnte man auch als Käseschneider verwenden. Das ist für Anfänger, deren Fingerkuppen nicht abgehärtet sind, ein Problem. Man braucht recht viel Kraft um die Saiten richtig runter zu drücken und sie schneiden in die Fingerkuppen ein. Man entwickelt recht schnell Hornhaut an den Fingerkuppen, aber bis die da ist, kann das Spielen auf Stahlsaiten eine ziemlich schmerhafte Angelegenheit sein. Vom Klang her sind Stahlsaiten im allgemeinen eher hell und strahlend.

Mit Saiten, die einen Stahlseilkern haben, habe ich keine Erfahrungen gemacht; sie sollen sich aber etwas weicher greifen als normale Stahlsaiten und könnten durchaus auch anfängertauglich sein. Aber ohne eigene Erfahrung kann ich es nicht beurteilen. Wahrscheinlich sind sie etwas teurer als Stahldraht-Saiten.

Am anderen Ende des Spektrums stehen Darmsaiten. Deren Klang ist wärmer, weicher und viel weniger durchdringend als der von Stahlsaiten. Trotzdem gelten sie als der Klangstandard, an dem sich alles andere messen lassen muss. Aber Darmsaiten sind empfindlich. Die verändern die Tonlage je nach Luftfeuchtigkeit, Temperatur, und wasweißichwasallem. Da ist man sehr viel mit Stimmen beschäftigt. (Ich habe als Schüler mit Darmsaiten gespielt; die Synthetiksaiten steckten da noch in den Kinderschuhen; und wenn ich im Winter von der kalten Straße in die warme Musikschule kam, durfte ich während die Saiten sich an die warme, trockene Schulluft gewöhnten, alle paar Takte nachstimmen) Außerdem vertragen sich Darmsaiten und Feinstimmer nicht sonderlich gut; so dass man gezwungen ist, über die Wirbel zu stimmen, was für Anfänger oft problematisch ist.  Schließlich sind Darmsaiten auch im Grundpreis verhältnismäßig teuer, was durch den Umstand, dass ihre Lebensdauer im Vergleich zu den anderen Modellen doch begrenzt ist, noch verschärft wird.

Synthetiksaiten sind ein Kompromiss zwischen der Langlebigkeit und Stimmstabilität von Stahl und dem weicheren Spielgefühl und dem wärmeren Klang von Darmsaiten. Und auch preislich bewegen sie sich (mit Überschneidungen in beide Richtungen) zwischen Darm- und Stahlsaiten. Ich habe Dir Synthethik-Saiten empfohlen, weil Du die mit ihnen die großen Nachteile der anderen Typen vermeidest. Diese Saiten spielen sich nicht so hart, dass Deine Fingerkuppen leiden und wenn sie mal eingespielt sind, wirst Du relativ selten stimmen müssen. So kannst Du aufs Spielen konzentrieren

 

Gruß

Aranton

 

Harald Profilseite von Harald, 04.10.2011, 12:56:55

 Das Verstimmen aufgrund der Materialeigenschaften ist tatsächlich mehr oder weniger lästig. Mit ein Grund warum ich die D'Addario Zyex (Um noch mal Werbung für andere zu machen) nehme. Die sind sogar etwas günstiger als die üblichen oben genannten.

Apropos Bogen: Unterschätze die Wirkung des Bogens auf den Ton nicht. Mit einem billigen Bogen ist es etwas schwerer, aber nicht unmöglich, einen guten Ton zu erzeugen.  -- Zum üben eigentlich besser

Bea Profilseite von Bea, 04.10.2011, 17:58:57

 ...ich brauche dafür keinen exclusiven Carbonbogen Zitat ankaflojo

Ein Carbonbogen ist gerade nicht ein exclusiver Bogen, er ist aus Kunststoff und hat nicht exakt die gleichen Eigenschaften wie ein "normaler" Ebenholzbogen. Gerade wenn man später verschiedene Sprung- Techniken lernt dürfte das eventuell nachteilig werden.

Mein erster Bogen ist ein einfacher Brasilholzbogen aus einem 100€ Komplettangebot, und ich habe alle Techniken damit spielen können, jetzt spiele ich einen Fernambuk-Bogen mit ordentlicher Ausstattung (Preis etwas 150 € im Angebot) mit Zwickel am Frosch, ordentlicher Umwicklung und eingestanztem Herstellernamen und bin noch zufriedener, weil er noch besser springt, gut in der Hand liegt u.s.w.- natürlich gibt es noch viel bessere, die ich noch nicht in der Hand hatte.

Allgemein gilt, der Bogen muss besser als die Geige sein - wenn man nicht gerade eine Stradivari hat, die nicht zu toppen ist. Denn der Bogen macht den Ton! Deswegen bei neuen Haaren (Bezug) gleich auf sehr gutes zu den Saiten passendes Kolofonium achten! Einmal eingeseift, ist eingeseift! Da das Kolofonium tatsächlich ewig hält - also sich kaum verbraucht - sollte man da nicht sparen und sich gut informieren!

Anima Profilseite von Anima, 16.11.2012, 08:03:24

Seit wann sind gibt es Bögen aus Ebenholz?

Harald Profilseite von Harald, 04.10.2011, 21:44:03

Im Moment bin ich in Schreiblaune...

Die Eigenschaft "exclusiv" im oben gemeinten Sinne ist im Bereich der Musikinstrumente völlig deplaziert. Ohnehin ist das ein nichtssagender (Werbe-)Begriff. Es geht beim Bogen um ein Werkzeug. Je nach Material und Ausführung hat es bestimmte Eigenschaften. Diese sind manchmal gut und bei anderer Gelegenheit nicht. Die Klassifizierung ob gut oder weniger gut ist individuell. Mal von den von CA bereits ausführlich beschriebenen Qualitätsmerkmalen abgesehen. Wenn der Ton schön rauh ist kann man einen teuren Bogen nehmen und sich wundern oder einfach mal genau hinhören, ausprobieren und auf Daumen und kleinem Finger achten. -- Es hat halt alles seinen Sinn. -- Wichtig: Lockerungsübungen für Schulter, Handgelenk und Bewegungsablauf beobachten. Bitte Druck und Bogengeschwindigkeit in die Versuche einbeziehen. 

Hat schon einmal jemannd die Kolofoniumqualitäten direkt verglichen? Auch über Kolofonium hat CA bereits einen schönen Text hinterlassen. Das Merkmal "alterung" sollte man nicht außer acht lassen. Was nutzt es wenn der Block zu 1/4 abgeschliffen ist und der Rest wegen Trockenheit (dauert zwar ne Weile aber irgendwann ist es halt nicht mehr so gut) in die Tonne geht?

Warum ist eine Stradivari nicht zu toppen? Nicht jeder mag den hellen silbrigen Klang der vielfach umgebauten und angepassten Instrumente. 

Ja liebe Händler und Lehrer haltet den Begriff der Exclusivität schön aufrecht damit Ihr nach wie vor Schüler habt, die ein exklusives Instrument lernen und die ganzen viel zu teuren exklusiven Artikel kaufen. Immer schön den Mytos füttern sonst wissen wir ja gar nicht warum wir uns der Überquälerei aussetzen. -- Sorry, aber mir geht solches Gerede an der Realität vorbei.

Musik bekommt man immer raus. Das ein guter Ton durch Einsatz ausgewählter Materialien und Spieltechniken durch einen noch besseren zu toppen ist, steht hier nicht in Frage. Soweit muss man als Laie aber erst einmal kommen, damit solche Materialschlachten eine höhrbare Wirkung erzielen.

Bitte an meine Frage bezüglich der Stradivari beantworten. Würd mich interessieren.

Bea Profilseite von Bea, 04.10.2011, 22:26:40

 Naja, ich meinte mit Stradivari stellvertretend eine Super-Geige, zu der es vielleicht einen noch besseren Bogen nicht mehr zu finden gibt (entsprechend, der Behauptung, der Bogen müsse im Gespann Geige-Bogen der qualitätsmäßig bessere Part sein).

Wann eine Geige besser ist, ob das überhaupt mit dem Preis ausdrückbar ist, das ist bestimmt die große Frage besonders an die Geigenbauer hier! Was dem einen der himmlischste Ton, ist dem andern vielleicht Katzengejammer ...

Harald Profilseite von Harald, 04.10.2011, 21:46:59

Sorry, Nachtrag: Wann ist ein Ton eigentlich gut? 

ankaflojo Profilseite von ankaflojo, 04.10.2011, 22:05:21

Hallöchen,

nun ja, als Werkzeug würde ich einen Bogen nun nicht unbedingt bezeichnen

Ich brauche als Hausfrau nicht unbedingt ein Profiwerkzeug, denn ich verdiene mein Geld nicht damit...um mal eben einen Nagel für ein Bild in die WAnd zu schlagen oder ein Loch in die Decke zu bohren reicht einfaches Werkzeug absolut..auch wenn jeder Profihandwerker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde.

 

Aber wenn wir schon bei dem Vergleich sind, dann suche ich gutes Material mit dem ich als Hausfrau arbeiten kann.

Ich denke, wenn ich anfangen werde Konzerte zu geben, dann werde ich bestimmt andere Ansprüche haben.

Jetzt genügt es mir erst einmal üben zu können.

Da merke ich zwar schon einen Unterschied zwischen den Instrumenten und mit Sicherheit gehört da dann auch der Bogen mit dazu...

Aber wißt Ihr was?

Das abschreckendste was ich bisher, im Bezug auf die Geige, erlebt hatte war eine Mutter die neben meiner stolzen 11 jährigen Tochter erklärte das ihr Alter viel zu spät sei um mit der Geige anzufangen. Die Tochter von Freunden hätte mit 4 (oder 3 Jahren) angefangen und würde heute, mit 12 Jahren, eigene Konzerte geben.

Da ist mir wirklcih die Kinnlade entglitten.

Mein Ziel ist es, das meine Kinder sich ihre Instrumente auch in 20/30 oder 40 Jahren noch gerne in die Hand nehmen und darauf spielen...einfach weil sie Lust dazu haben, weil sie irgendwelchen Frust  oder schöne Erlebnisse damit verarbeiten möchten. Ich möchte keine Kinder haben die dann mit 14Jahren keine Lust mehr auf ein Instrument haben, weil sie die ganze Zeit genötigt worden sind.

Genau dafür suche ich dieses Werkzeug. Ich suche Sachen mit denen ich anfangen kann, mit denen ich lernen kann und an denen ich wachsen kann.

 

Meine erste Nähmaschine war auch eine ganz einfach...mittler Weile nehme ich diese nur noch für Knopflöcher, weil meine Dicke andere nicht so schöne Knopflöcher sticht. Mein Fuhrpark an Nähmaschinen umfaßt mittler Weile vier Maschinen und mit jeder nähe ich andere Dinge gerne.

 

So sehe ich das auch mit meinem Instrument.

Ich weiß ja noch gar nicht was ich möchte und was mir Spaß macht...wie schnell ich Fortschritte mache und welche Ansprüche ich dann an mein Werkzeug stelle.

 

 

Aranton Profilseite von Aranton, 04.10.2011, 22:53:46

Es stimmt natürlich: Als Anfänger braucht man kein sündhaft teueres Profi-Equipment. Aber die Qualität sollte trotzdem stimmen. Ob Profi oder Laie, mit einem Hammer, dessen Kopf sich beim ersten Schwingen verabschiedet, kann niemand etwas anfangen. Und zum Teil werden da Sachen zu Preisen angeboten, bei denen die Qualität einfach nicht stimmen kann. Wenn zum Beispiel bei Amazon Geige eingibt, werden Sets mitsamt Bogen, Saiten, Etui und Kolophonium ab dreißig Euro vertickt. Das kann doch eigentlich nur Ramsch sein, wie ein Hammer der beim ersten Einsatz den Kopf verliert.

Dazu kommt: Jemand der schon spielen kann, ist viel eher in der Lage, Schwächen im Material zu kompensieren als jemand der gerade seine ersten Schritte mit der Geige macht. Auch aus diesem Grund sollte man auch als Anfänger auf eine gewisse Mindestqualität achten. Ein Beispiel, dafür wie es laufen kann, wenn man am falschen Ende spart: Jemand, der geübt ist, kann auch mit einem der sich nicht richtig spannen lässt, weil die Haare zu lang sind, halbwegs saubere Töne produzieren. Entsprechend klingt der Bogen, wenn der Verkäufer ihn vorführt, ganz annehmbar. Ein Anfänger, der mit diesem Bogen lernt wird aber lange keine sauberen Töne hinkriegen und möglicherweise irgendwann an seiner Lernfähigkeit zweifeln und aufgeben. Hätte er ein paar Euro für einen Bogen mit guter Bespannung ausgegeben, hätte er früher Erfolgserlebnisse gehabt und wäre vielleicht dabei geblieben.

Geige Profilseite von Geige, 05.10.2011, 08:41:25

Die Frustrationsgrenze ist bei schlechtem Material einfach zu schnell überschritten.smilie-heulen

Gerade bei Anfängern ist eine gute Ansprache, die gewisse Fehler in der Technik verzeihen unbedingt notwendig.  Profis können einige  Problemen beim Instrument durch gezielte Technik ausgleichen - Anfänger hingegen kaum.

Harald Profilseite von Harald, 05.10.2011, 14:40:01

Ihr habt ja recht. Nicht das ich falsch verstanden werden: Auch ich bin für eine brauchbare Mindestqualität. Der große Hype, den einige aus dieser Sache machen, geht mir jedoch etwas zu weit. Ordentliche Qualität gibt es relativ günstig.

BMV1042 Profilseite von BMV1042, 20.11.2012, 18:41:26

gute seiten muss man am anfang auf jeden fall nehmen, denn ich sag mal so, ein profi kommt auch mit "billigen" seiten aus, ein beginner nicht!

 

nimm die von piastro evah pirazi - 60Euro bei paganino.de .

ansonsten muss halt die saite (oha in diesem artikel hat noch keiner saite mit e geschrieben xD) weich sein - fü normal finger ohne hornhaut wie bei profis.

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