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Zugeordnete Kategorien: Zubehör - Geige üben

Earendil Profilseite von Earendil, 26.05.2013, 12:12:51
Geigenzubehör/-hilfen

Liebe alle,

was haltet ihr eigentlich von den Anfängerhilfen Bow Hold Buddies und Bogenkorrektor?

http://www.paganino.de/shop/k1789/a229226/bow-hold-buddy-griffhilfe.html

http://www.paganino.de/shop/k1789/a228142/pacato-bogenkorrektor.html

Ist so etwas sinnvoll bzw. erleichtert es den Einstieg in die richtige (Bogen-)Technik oder ist das Geldmacherei der Hersteller?

Wie steht es um (Hotel-)Dämpfer? Ich wollte mir zum Üben gerne einen zulegen, um die Nachbarn nicht allzu sehr zu nerven, doch ich habe gehört, der Klang bzw. die einzelnen Töne der Geige würden dadurch "verfälscht". Von daher sei ein Dämpfer gerade für Anfänger nicht so geeignet.

Viele Grüße

 

Jana

Basskind Profilseite von Basskind, 26.05.2013, 13:16:45

Hallo Jana!

Von den Griffhilfen am Bogen habe ich schon einiges gute - für Kinder! - gehört, sollte man mit dem Lehrer absprechen. - Die überwiegende Mehrheit der Streicher hat's  Streichen aber auch ohne Griffhilfen gelernt...

Bogenkorrektoren halte ich für ein überflüssiges Relikt aus dem 19. Jahrhundert, fürs Cello wurde das gerade hier: http://www.musiker-board.de/instrumente-zubeh ... rrektor-beim-cellospielen.html diskutiert.

Dämpfer verfälschen den Klang tatsächlich, am stärksten die Hoteldämpfer aus Metall, am wenigsten solche aus Ebenholz - nur dämpfen die auch nicht so stark. Am besten mal bei einem Geigenbauer ausprobieren.

Grüße

Thomas

Aranton Profilseite von Aranton, 26.05.2013, 17:17:03

Natürlich klingt eine Geige mit Dämpfer anders als ohne. Das ist ja auch der Sinn der Sache. Die Töne werden nicht verfälscht; ein c bleibt c, ein cis bleibt ein cis und ein des bleibt ein des. Wenn man längere Zeit überwiegend mit Dämpfer spielt, leidet meiner Erfahrung nach der Klang der Geige etwas; meine wird dann "dünn" und "körperlso" man muss sie danach wieder "einspielen", um wieder den gewohnten Klang zu bekommen; aber dafür hat bei mir bisher immer eine halbe, dreiviertel Stunde genügt.

Was sich mit einem Dämpfer nicht gut üben lässt, ist das Spiel mit den Lautstärken. Bei einer gedämpften Geige ist der Unterschied zwischen einem pianissmo und einem fortissimo deutlich geringer, so dass es schwer wird ohne Dämpfer die gewünschten Lautstärken zu treffen. Aber mit Dämpfer zu üben ist immer noch besser, als wütender Nachbarn wegen gar nicht üben zu können.

Den Bogenkorrektor halte ich wie Basskind für Mumpitz. Zur Bogentechnik gehören auch Dinge wie den Bogen zu verkanten, damit weniger Haare auf den Saiten liegen oder den Kontaktpunkt ein wenig zu verlagern. Das wird mit dieser Führungsschiene unmöglich. Abgesehen davon ist das wie mit Stützrädern beim Fahrrad. Sie verhindern zwar, dass man auf die Schnautze fliegt, aber wenn man sich an die Dinger gewöhnt und sich darauf verlässt, verkümmert der Gleichgewichtssinn.

Zu den Bowhold-buddies habe ich keine Erfahrungen. Ich weiß nicht ob sie wirklich helfen, oder ob sie wie Stützräder und Bogenkorrektor Krücken sind, die das Lernen der richtigen Haltung eher verlangsamen. Dazu kommt, dass es beim Bogen "die richtige" Haltung ja nicht gibt. Manche Lehrer bringen ihren Schülern den franko-belgischen Griff bei, andere den Russischen. Und so wie ich es sehe (wobei ich mich da auch täuschen kann), wären diese Dinger beim russischen Griff ziemlich im Weg.

Neuester Beitrag Bea Profilseite von Bea, 26.05.2013, 18:10:18

Ich hätte noch eine Bemerkung zum Dämpfer: den Hotel-Dämpfer würde ich in  den eigenen Wänden nicht nehmen, der ist nur - wie der Name sagt - für Sonderfälle. Dann gibt es den kleinen Dämpfer, der ja auch in manchen Musikstücken ausdrücklich verlangt wird - con sordino -, aber dann zum Üben eine Art Gummikamm über die gesamte Brücke (Steg), der kratzt nicht, fällt nicht ab und dämpft auf Zimmerlautstärke, also einer im Nachbarzimmer hört nichts, wenn er z.B. den Fernseher laufen lässt. 

Mit diesem Gummikamm habe ich die ersten Jahre sehr viel gespielt, Vorteil, man kann richtig in die Saiten langen, ohne schüchtern an seine Mitmenschen denken zu müssen , dadurch bilden sich auch die richtigen Muskeln aus, die man braucht um später eben besonders zart mit einem schon angeluften Bogen spielen zu können. Allerdings gibt es schon Neben wirkungen; erstens die Geige selbst, die sich daran gewöhnt, allerdings auch schnell wieder um gewöhnt, und du selbst auch mit deiner Bogenführung, man drückt in der Regel fester auf als nötig, was z.B. bei Doppelgriffen sich dann mit Dämpfer super anhört, aber lässt man den Dämpfer weg, muss man den Bogen nochmal neu austrahieren - aber auch ein Problem das sich bewältigen lässt.

Besonders wenn man eine Geige hat, der ein Anfänger doch mehr oder weniger eher schrille Töne entlockt, ist so ein Dämpfer für alle heilbringend. Aus psychologischer Sicht deshalb für Schüchterne und eher günstige und/oder schrille Geigen ein großer Helfer.

Ich spiele mittlerweise fast immer ohne jegliche Dämpfer, meine günstige Geige hat sich tonlich gut entwickelt, aber die Zeit mit Dämpfer war für mich nötig, da ich eh eine eher schüchterne Person bin, insbesondere was Musikdarbietungen anbetrifft -

Siehe auch hier:

http://forum.geigen-forum.de/forum.php?action=viewtree&id=387&pagi_start=39&instanz=0&search_kat_id=20

http://forum.geigen-forum.de/forum.php?action=viewtree&id=2353&pagi_start=22&instanz=0&search_kat_id=20

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