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elektronisches Stimmgerät - Halbtonstimmung

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Miriam Profilseite von Miriam, 19.11.2012, 23:39:25
elektronisches Stimmgerät - Halbtonstimmung

Hallo liebe Musiker,

ich habe erst vor wenigen Monaten mit dem Violinespielen begonnen. Da ich momentan noch keinen Lehrer habe, habe ich mir ein elektronisches Stimmgerät gekauft, damit ich die Violine auch ohne geschultes Gehör richtig stimmen kann.

Dem Gerät zufolge waren die G-, D- und A-Saite nur wenig verstimmt, während die E-Saite viel zu hoch war. Nachdem ich alle Saiten "richtig" eingestellt hatte und anfing, zu spielen, harmonierten die Töne miteinander zwar relativ gut, aber sie klangen insgesamt tiefer, als vorher.

Als ich das Gerät noch einmal genauer betrachtete, da ich an dessen Funktionalität zweifelte, fand ich an der Seite noch einen Schalter, den man entweder auf  "b" oder "#" stellen konnte. In der Beschreibung stand dazu nur, dies sei der Schalter für die "Halbtonstimmung". Was bedeutet das? G, D, A und E sind doch keine Halbtöne...

Ich habe die Violine gestimmt, während der Schalter auf "b" stand. Liegt es vielleicht daran, dass sie zu tief klingt? Muss ich den Schalter auf "#" stellen und neu stimmen?

Ich bin sehr traurig, weil ich Angst habe, das schöne Instrument durch mein Unwissen vollkommen verstimmt zu haben.

Ich danke euch für eure Hilfe.

Viele Grüße

Miriam

 

Aranton Profilseite von Aranton, 20.11.2012, 01:34:17

Zunächst: Eine verstimmte Geige lässt sich wieder richtig stimmen. Sowas ist überhaupt nicht schlimm.

 Ich kenne Dein Stimmgerät nicht, aber was Du schilderst, klingt so, als hättest Du es auf die Töne ges, des as und es gestimmt.

Ich vermute, wenn Du den Schalter auf # stellst, bekommst Du die Stimmung gis, dis ais und eis. Deshalb vermute ich, dass dieser Schalter noch eine "Neutral-Stellung" haben müsste, oder sich sonst irgendwie ausschalten lassen.

Mein Stimmgerät hat zwei Zinken und braucht keine Batterien, aber wenn Du verrätst, was für ein Stimmgerät Du benutzt, kann Dir vielleicht jemand genauer weiter helfen. Ansonsten: Geh in das Geschäft, wo Du das Ding gekauft hast und lass es Dir dort gründlich erklären.

Miriam Profilseite von Miriam, 21.11.2012, 12:54:47

Hallo Aranton,

 

vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe das Stimmgerät WST-550VM von Cherub. Ich hatte auch vermutet, dass es eine Art Neutralstellung des Schalters geben muss, aber auf den ersten Blick war dem nicht so.

Nun habe ich aber noch einmal genauer hingeschaut und ich habe mich wohl die ganze Zeit geirrt, weil es kein #, sondern ein Auflösungszeichen ist. Ich werde es also noch einmal versuchen.

 

Dankeschön! :)

Bea Profilseite von Bea, 20.11.2012, 11:22:53

 Hallo Miriam, im folgenden Link findest du einen online- tuner - umsonst-, du kannst dort deine Töne vergleichen:

http://www.violinonline.com/tuning.htm

 

Frosch Profilseite von Frosch, 21.11.2012, 21:20:12

Darf ich hier mal das Thema von Miriam kurz missbrauchen ?

Ich habe ein Stimmgerät mit Hertzangabe und stimme normalerweise das a auf 442.

Da ich gerne auch mal mit "Play it" CD's  oder CD's bei denen Orchester und Sologeige spielt mitmische ist mir aufegfallen, daß das "a" nicht unbedingt 442 Hertz hat ? zwar in der Überzahl, aber nicht immer.

Wie wird das denn von den Profiorcherstermusiker und /oder Solisten gehandhabt ?

Gibt es eine "offizielle" Angabe für das "a" ? und warum gibt es dann trotzdem unterschiedliche Stimmungen bei diversen Orchesteraufnahmen?

Entschuldigt diese laienhafte Frage, bin wirklich nur Laie und eher Praktiker.

Aranton Profilseite von Aranton, 22.11.2012, 01:39:58

Es gibt unterschiedliche Konventionen für den Kammerton a. In vielen Ländern hat sich ein a mit 440hz durchgesetzt. Manche Länder (z.B. die Schweiz), aber zum Teil auch einzelne Orchster weichen davon ab und verwenden z.B. 430hz oder 442hz oder, oder, oder... Es gibt allerdings einen gewissen Trend zum hohen a, weil die Streicher dann voller klingen.

Außerdem werden zum Teil sogar für Musik unterschiedlicher Epochen unterschiedliche Stimmungen verwendet. Barocke Musik wird z.B. oft mit einem 415hz a gespielt. Wegen dieses Wirrwarrs gibt es überhaupt Stimmgeräte, bei denen man die Hertzfrequenz einstellen kann.  

Basskind Profilseite von Basskind, 22.11.2012, 13:09:09

Hallo Frosch!

Einen guten Überblick findet man bei Wikipedia, Artikel "Kammerton" und als Ergänzung "Stimmung (Musik)". Die Festlegung von 415 Hz in der Barockmusik ist für mich eine ziemlich willkürliche, vielleicht gibt es ja irgendwo eine Orgel (nach denen sollte man sich hauptsächlich richten, Holzblasinstrumente sind ebenfalls sehr hilfreich) mit 415 Hz, wissenschaftlich belegt ist das aber für ganz Europa über einen Zeitraum von 150 Jahren keinesfalls. Renaissance-Instrumente (Nachbauten) werden zumeist zwischen 460-466 Hz eingestimmt, ein Schluß "je neuer desto höher" ist nicht zulässig.

1939 wurde in Paris auf der Stimmkonferenz der Kammerton a' auf 440 Hz festgelegt., damit sollte eigentlich ein für allemal Schluß mit dem Stimmwirrwar sein.  Ob die Erhöhung des a' um zwei Hertz ein Orchester für den Normalhörer wirklich so viel strahlender macht? Leichte Zweifel sind da angebracht, Aufnahmen mit 445 Hz (Karajan) klingen für mich aber häufig so, als ob ein Tonband zu schnell abgespielt wird - wenig erfreulich. Etwas polemisch formuliert könnte man ja mutmaßen, daß dahinter auch Interessen der Musikinstrumentenindustrie stecken, nicht jedes Instrument läßt sich so einfach umstimmen wie ein Streich- oder Zupfinstrument...

Grüße

Thomas

 

Neuester Beitrag Frosch Profilseite von Frosch, 22.11.2012, 19:36:43

@ Aranton und Basskind!

Herzlichen Dank für Eure Erläuterungen; jetzt wird  mir so einiges klarer !

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