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Zugeordnete Kategorien: Instrumentenkunde - Geigenbau
Hallo,
mir wurden vor ein paar Wochen zwei Geigen in bedauernswertem Zustand geschenkt. Da es sich auch eindeutig um Billiggeigen aus fernöstlichen Fabriken handelt, habe ich mich gegen eine fachgerechte Instandsetzung durch einen Geigenbauer entschieden. Das wären die Instrumente nicht wert, denke ich. Zumindest sind sie es mir zur Zeit nicht.
Da ich aber noch einiges an Material liegen hatte (an den Geigen fehlte jegliches Anbauteil, es waren die blanken Korpi oder Korpusse(?)), habe ich mich - wahrscheinlich zum Entsetzen der Geigenbauer unter euch ;-) - für eine Low-Budget-Variante entschieden. Auf den Bildern seht ihr einen Zusammenbau ohne irgendetwas neu gekauft zu haben. Der Steg und der Saitenhalter befand sich noch in meinem Besitz. Mangels einer Henkelsaite habe ich eine alte Basssaite verbaut, die unter dem Saitenhalter mit einer Klemme gehalten wird. Ein Wirbel ist in Handarbeit entstanden ;-)
Auf dem oberen Foto ist auch die Misshandlung der Geige durch die Vorbesitzer zu sehen... Die zweite Geige hat Namen auf ihren Seiten eingeritzt - und das, obwohl es sich bei der hier nicht gezeigten sogar um eine Meistergeige zu handeln scheint. Schade schade.
Meistergeige? Dann würde ich nicht von "Billiggeige" sprechen... Allerdings werden diese Zettel oft zur plumpen Wertsteigerung reingeklebt. Das ist leider oft keine Handarbeit/Meisterarbeit.
Ich hab sogar mal eine "Stradivari" auf dem Dachboden gefunden. Wir haben sie uns trotzdem vom Geigenbauer kurz anschauen lassen: "Fabrikware aus China", ich hab sie jetzt an die Nachbarn verschenkt.:-)
Trotzdem interessant ,das ganze. Ließ sich die Bassseite gut stimmen?
PS: Der Plural heißt "Corpora" :D
Moin,
es sind zwei Geigen, das eine ist eine Billiggeige (die, die ich da oben gezeigt habe), das andere eine alte "Meistergeige" (hab mich etwas unklar ausgedrückt, hab ich grade nochmal nachgelesen ;-)). Auf die ist aber leider getreten worden und zwei Namen sind rechts und links in den Corpus eingeritzt worden. Sie ist aber kein Fernost-Schrott, sieht ursprünglich mal sehr schön aus, schön dunkel lackiert und auch älter.
Die Billiggeige ist, wie gesagt, die oben auf den Bildern. Die Basssaite siehst du als Henkelsaite auf dem unteren der beiden Bilder. Die ist nicht gestimmt, nur fest aufgezogen. Leider habe ich nur noch zerschlissene Saite, sodass ich den Klang der Geige erst testen kann, wenn neue bestellte Saiten da sind.
Bin gespannt, wie sie sich spielt, vor allem, da der Sattel ja abgeschmirgelt wurde (oberes Bild) und ich einen Steg einer 3/4 Geige verbaut habe, was zusammen die Saiten relativ nahe am Griffbrett verlaufen lässt.
Grüße
Oh, sry ,da hab ich auchn bisschen ungenau gelesen...
Jedenfalls viel Spass noch mit den beiden:-)
Naja eine Einhängesaite hätte man sich noch leisten können, für die Geige kriegt man die im INternet für unter 2€ und wenn da was reißt ist das schon gefährlich!
Wie hast du denn deinen selbstgebastelten Wirbel eingepasst? und der Steg, passten die Füßchen zufällig?
Aber die Idee an einer Billiggeige zu basteln finde ich schon gut! Ich habe auch noch eine rumliegen, die hat auch einen zu hohen Steg .....
Hallo,
generell hast du Recht. Auch ein neuer Wirbel wäre erschwinglich gewesen. Es ging mir dabei aber nicht nur darum, möglichst kein Geld auszugeben, sondern auch darum, meine Bastelwut zu befriedigen ;-) Ich schraube sonst auch an Oldtimern, da ist Imrpovisation manchmal das letzte Mittel, weil gewisse Teile einfach schwer zu bekommen sind.
Was die Gefahr angeht, die sehe ich ehrlich gesagt nicht und zwar aus zwei Gründen: zum einen ist das eine Stahlsaite, die so gebogen ist, dass sie diese Form hält, selbst wenn sie nicht fest ist bzw reissen sollte. Das zweite ist, dass der Saitenhalter dann ja trotzdem noch auf einer Seite von der Basssaite und vorne von den Geigensaiten gehalten wird. Eigentlich sollte da also nix passieren.
Trotzdem werde ich wahrscheinlich einen Kinnhalter montieren, der über den Saitenhalter ragt oder diesen umschliesst, sodass der nicht nach oben schnellen kann, sollte da irgendwas reissen.
Die Füsse des Steges standen ursprünglich etwas schräg, aber sie haben sich durch den Druck der Saiten selbst an die Oberfläche der Geige angepasst. Da es sich um einen ausrangierten Steg handelte, der etwas altersgebeugt war, macht mir das nix.
Den Wirbel habe ich aus einem relativ dicken Ast geschnitzt, ganz herkömmlich mit einem Taschenmesser :-) Als er dann dünn genug war, habe ich ihn vorsichtig weiter bearbeitet und laufend die Passform überprüft. Ganz eben ist er nicht geworden, aber er passt gut und verrutscht nicht.
Bei einer wertvollen Geige würde ich solche Bastelei natürlich niemals machen. Meine "richtige" Geige wird nur vom Geigenbaumeister geändert.
Beste Grüße
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