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Winkmann Profilseite von Winkmann, 24.08.2012, 15:14:16
Geigenreinigung?


Hallo Leute!

 

Ich habe eine Frage, meine Geige ist Recht dreckig, lange Zeit stand sie halt nur im Schrank bzw. hang dort. Jetzt habe ich sie aus dem Schrank raus geholt und musste feststellen, das ich den Staub nicht restlos abbekomme.

Anscheinend ist dort irgendwie noch eine Flüssigkeit wohl drauf gelaufen. Jetzt habe ich mal im Internet geschaut nach einem reinieger..

Multi-Kraftreiniger - günstig im Shop kaufen.

Und habe halt den gefunden, was haltet ihr von dem? Würde der das Holz nicht angreifen, also der baut sich Ökologisch von alleine auch ab, deswegen denke ich das der reiniegt aber nicht so stark das Holz angreift?

Hoffe ihr könnt mir helfen :)

 

Liebe grüße

Lyc Profilseite von Lyc, 24.08.2012, 20:30:10


Alle Handelsüblichen Reiniger für Möbel usw. würde ich nie an eine Geige lassen!! Oftmals beinhalten diese Lösungsmittel welche den Lack angreifen oder sind Wachshaltig was auch nicht gut ist.

Wenn das Instrument stark verschmutzt ist besonders bei hartneckigen Anhaftungen (z.B. alter Kolofonstaub) sollte die Reinigung profesionell vom Geigenbauer vorgenommen werden.

Andernfalls lassen sich die meisten Verschmutzungen,Fingerschweis ect. mit einem Microfasertuch recht problemlos beseitigen. Dieses kann man zur Reinigung auch leicht anfeuchten. Fürc die Lackpflege gibt es verschiedene spezielle Pflegemittel im Fachhandel z.B. Viol oder Bella Cura. es ist aber immer Sinnvoll sich von seinem Geigenbauer beraten zu lassen. Einige gute Pflegehinweise findet man auch auf dieser Seite.

Gruß Lyc.

sofie Profilseite von sofie, 25.08.2012, 09:19:59

@Lyc: Würdest Du als Geigenbauer wirklich Viol empfehlen? Mir hat mein Geigenbauer davon vehement abgeraten. Bellacura und Luthier wären für den "Notfall", also wenn es mal schnell glänzen muss in Ordnung, für alle anderen Situationen wäre allerdings das Mikrofasertuch die erste Wahl. Er meinte auch, die Mittelchen die man gerne mal hernimmt würden eine Schicht auf dem Lack bilden, die er dann bei der Lackreinigung wieder abpolieren muss.

Cassia Profilseite von Cassia, 25.08.2012, 10:05:37

Genau das hat mein Geigenbauer auch gesagt! Meine Putzfrau hingegen hat mir von Microfasertüchern abgeraten, die würden Mikrokratzer in das Holz machen...

sofie Profilseite von sofie, 25.08.2012, 09:21:43

Wenn die Geige wirklich trotz Reinigung mit einem Mikrofaserstaubtuch noch schmutzig ist, dann würde ich sie von einem Geigenbauer reinigen lassen.

Von irgendwelchen "Superreinigern" sollte man die Finger lassen!

Lyc Profilseite von Lyc, 25.08.2012, 10:28:28

Aus diesem Grund hatte ich ja darauf hingewiesen sich von seinem Geigenbauer beraten zu lassen.
 Ausschlaggebend ist der jeweilige Lack und dessen Zustand (bei rissigem Lack kann Pflegemittel in das Holz eindringen). Leider hat ja nicht jeder ein hochwertiges Instrument,daher gibt es eine Vielzahl von Instrumenten wo das Viol (relativ ölig) gut funktioniert.

Zu den Microfasertüchern sei gesagt das man die Sorte welche so Frotteeartig ist nicht nehmen sollte (möglichst feine lederartige Oberfläche ist da besser),da in deren vielen kleinen Webschlaufen sich auch aufgelesener Schmutz sammelt der dann kratzer verursachen kann.Geleiches passiert gern beim Waschen vor allem wenn Microfaser mit Weichspühler zusammen kommt kann sich eine Art Verkalkung bilden,welche dann auf glatten Flächen Kratzer hinterlässt.

Gruß Lyc.

Basskind Profilseite von Basskind, 25.08.2012, 10:49:11

Hallo!

Ich möchte auch vor sämtlichen handelsüblichen Pflegemitteln für Holz - "bio" oder nicht - für die Anwendung an Streichinstrumenten dringend abraten. Hier nur ein Grund: Öl-, wachs-  und silikonhaltige Inhaltsstoffe können sich an den Leimfugen absetzten und ein erneutes Verleimen nach Reparaturen fast unmöglich machen.

Mikrofasertuch: Hier gibt es verschiedene Qualitäten, also nur soche verwenden, die sich bei der Streichinstrumentenpflege bewährt haben und nicht zum billigsten Angebot beim Dicounter greifen.

Viol: Vorsicht! Es gibt Lacke - z.B. Nitro- - die durch Viol zerstört (!) werden. Gehört ausschließlich in die Hände von Geigenbauern.

Wenn's gar nicht anders geht verwende ich ein Instrumenten-Pflegemittel namens Super Nikco Polish.

Grüße

Thomas

sofie Profilseite von sofie, 28.08.2012, 11:01:53


Von Bellacura gibt es ein Mikrofaserreinigungstuch. Man kann es sogar, ohne Weichspüler (!), waschen.

Zu der Super Nikco Polish Empfehlung:

"Despite being a little aggressive, you should use with caution and after testing reaction on parties who want to polish." (Quelle: http://www.cremonatools.com/product_info.php?cPath=&products_id=7)

Ein Mittelchen was "ein bisschen aggressiv" ist würde ich nicht an meiner Geige testen.

Geige Profilseite von Geige, 11.10.2012, 21:06:08

Zur Empfehlung: Nikco Polish

Dieses Mittel läuft unter Poliermittel und nicht unter  Reinigungsmittel. Ich habe dieses Mittel an Spirituslackierten Instrumenten ausprobiert und die Lackoberfläche wurde stumpf und musste neu aufpoliert werden. Es ist nichts für den Privatnutzer, der seine Geige säubern möchte.

Basskind Profilseite von Basskind, 28.08.2012, 21:44:50

Hallo Sofie!

Danke für den Hinweis. Aber solche Aussagen sind immer subjektiv, genauso wie meine zu Viol. Klar ist, daß jedes Mittel auf jedem einzelnen Instrument erst mal an einer kleinen, nicht exponierten Stelle getestet werden sollte.

Außerdem spiele ich ja ein Instrument, das in Augen mancher Geigenbauer und Quinstimmern keine feine Handwerkskunst, sondern eher grobe Zimmermannsarbeit ist - da darf die Wahl der Mittel auch etwas grobschlächtiger ausfallen. (Nicht ganz ernst gemeint... 3.)

Grüße

Thomas

Geige Profilseite von Geige, 29.08.2012, 09:19:58

Alle Reinigungsmittel, die den Lack zum Glänzen bringen, haben wachsartige Bestandteile, die nach kurzer Zeit den Schmutz sogar stärker anziehen. Zum anderen bildet sich eine zusätzliche Schicht auf dem Lack. Hier habe ich Instrumente gesehen, die bei häufigerem Gebrauch von Reinigungsmitteln ziemlich speckig aussahen. Normalerweise sollte das Reinigen des Lackes mit einem Tuch, wie von Bellacura angeboten, ausreichen. Vorsicht ist immer bei Rissen geboten. Sollte ein feiner Riss vorhanden sein, zieht das Reinigungsöl, gepaart mit Schmutz ein und die Haltbarkeit einer Leimung sinkt.

Nun habe ich schon etwa 25 Jahre Geigenbauerfahrung und mir ist bislang noch kein explizieter "Violschaden", der einen Lackschaden verursacht hat oder Lack angelöst hat, vorgekommen. Mich würde interessieren, was genau durch das Viol hervorgerufen werden sollte. Es gibt zwar immer mal wieder allgemein gehaltene Aussagen zu Reinigungsmitteln aber genaueres habe ich noch nicht gesehen. 

Nitrolacke kommen ja im Streichinstrumentensektor bei billigen Instrumenten vor. Auch hier habe ich schon oft mit Viol gereinigte Instrumente gesehen. Auch da ist mir noch kein Schaden untergekommen.

 

sofie Profilseite von sofie, 29.08.2012, 21:18:54

Ich hatte als Teenager an meiner franz. Geige einen Lackschaden, den ich durch putzen und polieren mit Viol verusracht hatte. Der Geigenbauer meinte es könne nur davon kommen. Sämtliche Stellen die ich damit geputzt hatte waren nach einiger Zeit vollkommen glanzlos geworden. Der Rest der Geige war noch in tadellosem Zustand. Vielleicht habe ich zu viel davon verwendet, vielleicht zu viel herumpoliert, vielleicht war der Lack meiner Geige besonders empfindlich. Ich weiß es nicht. Fakt ist jedenfalls, dass mir schon mehrere Geigenbauer von sämtlichen Mittelchen auf dem Markt auch für meine jetzige Geige abgeraten haben.

Basskind Profilseite von Basskind, 29.08.2012, 12:37:23

Hallo Christian!

Meine Erfahrungen mit Viol und Nitrolack stammen von einer älteren schwarzen Gibson Les Paul E-Gitarre. Das war vor knapp 20 Jahren und ich hatte einen Tropfen Viol auf einen Lappen aufgebracht um erst mal eine markstückgroße Fläche auf der Rückseite zu polieren. Das war auch gut so, die Fläche wurde augenblicklich rauh und färbte ab, hinterher war sie matt. Das Viol stammte aus meinem Fundus, es ist auszuschließen, daß es irgendwie verunreinigt gewesen sein könnte. Soweit meine prägende Erfahrung, die bei mir gewisse Vorbehalte gegenüber diesem Produkt ausgelöst haben.

Interessant finde ich übrigens, daß die meisten US-amerikanischen Pflegeprodukte für solche Instrumente, zumeist in Sprühflaschen geliefert, laut Etikett auf Mineralölbasis hergestellt werden - wiederum nichts, das für einen Öl- oder Spirituslack geeignet sein dürfte.

Grüße

Thomas

Geige Profilseite von Geige, 29.08.2012, 14:52:17

Ich kenne mich nicht mit Lacken aus, die im Gitarrenbau benutzt werden. Viol wie auch andere Poliermittel lösen Kolofonium an.

Es gibt kolophoniumhaltige Lacke, die  spröde sind und schnell helle Kratzer bekommen. Diese verschwinden teilweise beim Reinigen mit einem Pflegemittel.

Bei der schwarz lackierten Gitarre wurden sicherlich andere Lacke, als im Geigenbau üblich benutzt.

Winkmann Profilseite von Winkmann, 16.09.2012, 14:55:21

Danke für eure zahlreichen Antworten! :) Viele haben mir sehr geholfen!

Anima Profilseite von Anima, 10.10.2012, 22:07:32

Den würde ich NIEMALS verwenden, viele Reiniger sind auf Alkoholbasis und können den Lack einer Geige auflösen!!!

MoritzB Profilseite von MoritzB, 12.02.2015, 19:48:04

Hallo, habe eben diesen Thread gelesen, in der Hoffnung, dass jemand vielleicht Erfahrung mit diesem Zeug hier hat: Hans Weisshaar - cleaner for the finest stringed instruments.

Kommt aus Amerika, wurde mir von meiner Geigenlehrerin wärmstens empfohlen.

Sie sagt, das benutzen die Geigenbauer.

Würde mich freuen, wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte.

Danke

Moritz

XXX Profilseite von Geiger307, 13.02.2015, 17:13:25

Hallo Alle.

Falls ich ein kleine "Macke"  in der Saite habe (auch die Dünne E-Saite)

Dann schleife ich diese mit feiner Stahlwolle "eben".

Auch Rost-Flecken gehen so weg.


Reinigungsanleitungen, die im Zusammenhang mit Alkohol /Terpentin und Benzin stehen  sind gefährlich für das Instrument.

Der Teil des Beitrages wurde deshalb gelöscht. Ich bitte um Verständnis. (Admin)


Bei Meistergeigen möchte ich von diesen "Experimenten" abraten.

Der Laie macht meist mehr Kaputt - als an Verbesserungen erwünscht wird.

Geige Profilseite von Geige, 15.02.2015, 20:17:04
Um den User nicht zu "Markieren" oder Auszugrenzen habe ich auch ohne etwas von dem Beitragenden auf meine PN gehört zu haben die Herkunft vorerst unkenntlich gemacht. Das Netz vergisst halt nicht.
Geige Profilseite von Geige, 15.02.2015, 23:03:05
die entstandene Diskussion habe ich in einen Extrathread kopiert: http://forum.geigen-forum.de/forum-0-7914-1_Forenregeln
Leutarius Profilseite von , 14.02.2015, 00:09:54

Ich muss da als Geigenbauer auch intervenieren!

Propylalkohol ist wesentlich giftiger als Ethylalkohol (Spiritus) und bietet keinen Vorteil. Er ist nicht mal billiger! Brennspiritus ist völlig ausreichend um Kolophonium-Reste von den Saiten zu entfernen. Das Tuch sollte befeuchtet, nicht getränkt werden! Dann gibt es auch keine Tropfen.

Lösungsmittel gehören nicht auf den Lack!

Bögen sind meistens mit Schellack lackiert. Schellack ist löslich in Spiritus. Wenn es beim Reinigen mit Spiritus klebt, dann ist es nicht Kleber, sondern der Lack, der im Begriff ist, sich aufzulösen!

Solche Ratschläge sind äußerst gefährlich und sollten auf keinen Fall befolgt werden! Lackschäden können nur mit großem Aufwand wieder behoben werden!

 

Bernhard

asmahan Profilseite von asmahan, 14.02.2015, 00:50:45

Wichtig ist sicher auch die regelmässige Pflege. Wenn man nach jedem Spiel die Saiten mit  Wildleder, die Decke des Instruments und die Bogenstange mit einem weichen, sauberen Baumwolltuch abwischt, zwischendurch auch mal das Griffbrett reinigt und das Instrument nicht offen rumgammeln lässt, sammelt sich gar nicht so viel Kolofonium und Staub an, dass man mit irgendwelchen Mitteln dahintergehen muss. Um Nachpolitur kann sich, wo es Not tut, der Geigenbauer kümmern, wenn man das Instrument zur Kontrolle bringt. 

Der hat mir übrigens auch diese Praxis empfohlen, und ein GB, auf dessen Werkbank man mit einiger Regelmässigkeit  Meisterinstrumente der Top-Klasse bewundern darf (ein glücklicher Zufall, leider nicht geigerische Exzellenz, hat mich über seine Schwelle geblasen) wird wohl wissen, was er einem erzählt.

rudiratlos Profilseite von rudiratlos, 14.02.2015, 13:02:03

Bei wertvollen Instrumenten gibt es von mir die Empfehlung den Lack einer Geige täglich mit einemMikrofasertuch zu reinigen.Bei professionellem Gebrauch einer Geige sollte 2-3 mal im Jahr ein Geigenbauer das Instrument professionell reinigen.Bei Musikschülern und Hobbymusikern sollte wegen geringeren Gebrauchs und auch geringeren Abnutzungs-und Verschmutzungsspurn eine jährliche Reinigung bei einem Geigenbauer ausreichend sein.

Einige Beiträge sind abenteuerlich:Wenn Alkohol direkt auf dem Geigenlack landet,ist das ein Worst Case Szenario,da Alkohol den Geigenlack,egal ob Spiritus-oder Öllack massiv beschädigt.

Wenn man für die Reinigung  von Saiten oder Kinnhalter Alkohol benutzt,sollte man den Alkohol mit Sicherheitsabstand !!! von der Geige in geringer Menge auf ein Baumwolltuch geben und anschliessend die Reinigung durchführen..Das Tuch darf nur an einer kleinen Stelle feucht, keinesfalls nass sein!!

Das von MoritzB erwähnte Reinigungs-und Politurmittel von Weisshaar ist teuer,aber für Musiker,die ihr Instrument selber reinigen wollen nach meiner Meinung das beste Produkt,dass auf dem Markt erhältlich ist.

Eine professionelle Geigenreinigung von einem Geigenbauer ist trotzdem die erste Wahl.

MoritzB Profilseite von MoritzB, 14.02.2015, 14:43:53

Vielen Dank!

Das Zeug kostet ca. 20 Euro in USA + Porto macht 30 Euro. Über Ebay kommt man auf den Link.

Saiten reinige ich mit Pirastro Saitenreiniger, drei Tropfen auf ein Tempo-Taschentuch - fertig.

Gruß

 

MoritzB

hainholzer Profilseite von hainholzer, 15.02.2015, 18:18:45

hallo,

wollte eben mal sehen, was in diesen Saitenreinigern drin ist. Fand das nicht. Aber dieses:

PIRASTRO Saitenreiniger
50 ml-Flasche Dieses Mittel dient ausschließlich zur Reinigung der Saiten.
Bitte vermeiden Sie unbedingt Kontakt des Reinigers mit dem Lack Ihres Instrumentes, da der Saitenreiniger jeden Lack in kürzester Zeit bis zur Grundierung anlöst.

Könnte das Mittel wohl Alkohol enthalten? Dann kann man den doch auch in reiner oder verdünnter Form verwenden!

Gruß Peter

Bavarica Profilseite von Bavarica, 15.02.2015, 18:26:08

Ja, laut Informationen von Pirastro ist im Saitenreiniger Alkohol enthalten: 

"Die Flüssigkeit enthält Alkohol und sollte mit dem Lack Ihres Instruments auf keinen Fall in Berührung kommen. Verwenden Sie den Reiniger sparsam, ein Tropfen auf dem Tuch genügt.
Schützen Sie beim Reinigen der Saiten das Instrument mit einem sauberen und trockenen Tuch, das Sie zwischen Saiten und Griffbrett schieben und nach Möglichkeit das gesamte Instrument bedecken sollte. Nach dem Reinigen der Saiten bitte den Lack des Instruments erst nach dem Händewaschen wieder berühren."

Quelle: http://www.pirastro.de/public_pirastro/pages/de/Pflege/

DominikNo.2 Profilseite von DominikNo.2, 28.10.2015, 14:55:27

Hallo zusammen,

 

vor ein paar Tagen setzte ich auch das erste Mal ein Pflegemittel ein. Zuerst behandelte ich nur die Decke und da ich den Steg und den Saitenhalter sowieso nochmals demontieren musste, kam ich da überall gut ran. Natürlich erst an versteckter Stelle probiert.

Ich kaufte bei Paganino in Möhringen das "Bellacura" und bin sehr zufrieden damit. Schaut toll aus, die Decke!

Auch ganz oben im Kurs steht bei mir das "anthroposophische" Aureum.

 

Viele Grüße,

 

Dominik

Sysopa Profilseite von Sysopa, 28.10.2015, 15:28:46

Ich mag generell keine "Pflegemittelchen":

 

Die Saiten kann man mit Spiritus reinigen - da braucht man auch keine teuren Spezial-"Mittelchen" - eben unter Beachtung schon genannter Sicherheitsvorkehrungen: Decke mit einem trockenen weichen Tuch schützen, Finger im Anschluss waschen.

 

Das Griffbrett kann man mit einem Mikrofasertuch abwischen, oder - sofern nicht geschwärzt - mit einem erdfeuchten Spiritus/Ethanol-Tuch abwischen (EXTREM vorsichtig mit der Decke und der Leim-Fuge am Hals!). Anschließend einen Hauch(!) von Nagel-Öl oder ähnlichem einmassieren.

 

Die Decke grundsätzlich aus nicht berufener Hand: ausschließlich ein weiches, trockenes Tuch. Keine Mittelchen, keine "Holzpflegeprodukte", nichts! Wenn man verdammt gut weiß, was man tut, kann man die Schellack-Oberfläche mit Ethanol abwischen, oder eben eine Schicht aufpolieren... aber das fällt definitiv unter "Kids, don't try this at home!" und sollte entweder ein Geigenbauer machen, oder jemand, der *sehr* viel Erfahrung mit Schellack hat!

 

Die Wirbel reinigt man mechanisch und kontrolliert die Gleitflächen auf planen Sitz oder Riefen. anschließend mit Kernseife und Kreide nach Bedarf wieder einsetzen - auch hier braucht man normal keine spezielle Wirbelseife...

 

 

Liebe Grüße,

Thomas

Neuester Beitrag Einlagespan Profilseite von Einlagespan, 26.04.2019, 02:35:41

Dazu muss man noch sagen, dass die meisten geigen nicht mit mit Schellack lakiert sind, sondern mit Öllack oder Spirituslach (basierend auf verschiedenen Pflanzlichen Harzen wie Mastix, Sandarak, Dammar, Elemi usw, mit einem meist sehr geringen Schellackanteil). Schellack besitzt die Eigenschaft, dass er von einem Spirituslack oder Öllack praktisch nicht wieder entfernt werden kann, da in diversen Lösemitteln der restliche originale Lack um ein Vielfaches schneller gelöst wird, als der Schellack.


Die Wirbel schmiert man (wie schon oben empfohlen) am besten mit reiner Kernseife (je älter, desto besser) und Kreide. Durch das Mischverhältnis (mehr Kreide oder Seife) kann man den Wirbel optimal einstellen, so dass er zäh läuft, aber trotzdem sehr fein verstellt werden kann (vorausgesetzt der Wirbel passt gut und eiert nicht).
 

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