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Einfache Geige Aufrüsten?

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nicouh Profilseite von nicouh, 26.07.2012, 01:36:00
Einfache Geige Aufrüsten?

Hallo!

Ich bin noch sehr neu (spiele erste seit ca 7 bis 8 Monaten) und besitze eine billige Einsteigergeige von Stentor (das billigste Student Model für ca. 120€).

Letztens bemerkte ich ein Kratzen was ab und zu auftrat und wusste mir nicht zu helfen. Bin dann erstmal zum Geigenbauer A gegangen, der aber nichts feststellen konnte.
Er sagte aber, die Geige sei eigentlich garkeine Geige und mit der sei so viel falsch, da wüsste er garnicht wo er anfangen sollte. Steg, Saiten, Saitenlage, .... er könnte aber für ca. 100 bis 150 Euro die Geige zu einem richtigen Instrument umbauen, die auch dann für die nächsten 3 Jahre reichen würde. Wenigstens hatte er sie mit zu seinem Schreibtisch genommen, mit ner Lupe draufgeguckt und dabei angespielt.

Ich bin dann hinterher zu Geigenbauer(n) B gegangen, die aber auch nichts fanden. Auf meinen Vorschlag hin wurde dann der Kinnhalter etwas verschoben, so dass der Abstand zum Saitenhalter größer wurde. Wegen dem was Geigenbauer A gesagt hatte war ich aber nun neugierig, und fragte, in wie fern man meine Geige verbessern könnte.
Diesesmal kam jedoch die Antwort, dass sich dies garnicht lohnen würde, da man an der Geige selbst nichts änder könnte (ich nehm an, es wurde vom Design und Holz gesprochen, welche das Instrument direkt disqualifizierten).
Sonst wurde auch direkt der Steg, das Griffbrett als auch die Stelle wo Griffbrett und Saiten sich berühren (top nut) als Kritikpunkte erwähnt.
Mir wurde dann empfohlen lieber zu sparen, und dann für 400 bis 1000 Euro eine vernünftige Geige zu kaufen. Die Geige wurde nur einmal in die Hand genommen, aussem Stand drauf ein Blick drauf geworfen, der Kinnhalter versetzt und mir zurück gegeben. Ich kam mir so vor als hätte man mich mit und meine Einsteigergeige garnicht ernst genommen.

Der Geigenbauer meines Vertrauens C ist jedoch bis nächste Woche noch im Urlaub...

Als Anfänger fehlt mir absolut das Gehör um z.b. entscheiden zu können "das ist eine gute/teure Geige und die Andere nicht". Ich kann mir auch nichtmals Kritierien vorstellen an welchen man dies bewerten könnte, ausser subjektives Empfinden und Präferenzen.
Weder will ich, noch hab ich das Geld, um mir ne Geige zu kaufen, die mehr als 250€ kostet.

Ich spiele auch seit 6 Jahren Gitarre und bin durchaus daran gewöhnt auf verschiedene Geräuschchrakteristika zu achten und auch Gitarren vom Klang her zu unterscheiden oder zu bestimmen, welcher Tonabnehmer gerade benutzt wird. Abei beim Geigespielen bin ich noch total verloren.

Das einzige was mir als eine sinnvolle Verbesserung erscheint ist einen niedrigeren Steg zu verwenden, um so die Saitenlage zu verringern und die Bespielbarkeit zu verbessern.
Aber ich denke bevor ich zu nem Geigenbauer gehe und sage "Der Klang ist mir wirklich egal, aber die Saitenlange ist zu hoch. Ich nehm auch die dreckigste und ekeligste Geige die sie haben, solange die Saiten nich zu hoch sind." und denen damit indirekt ihr ganzes Handwerk und halbes Leben diskreditiere, würde ich mich gerne andersweitig aufklären lassen.

1. Würde es sich lohnen meine 120€ Geige für 100 bis 150€ "aufpimpen" zu lassen?
2. Gibt es absolut gesehen gute Geigen, welche sich im Klang auszeichnen? Klingt eine gute Geige immer besser als ein Einsteigermodel und falls ja, wie macht sich das sicht- bzw. hörbar?

Liebe Grüße,
Nicolai

Admin: Thema unverständlich - geändert
Bea Profilseite von Bea, 26.07.2012, 07:40:39

 Erstens zu deinem gelegentlichen Kratzen, da du noch Anfänger bist, ist dieses Kratzen m.E. sicher vor allem erst mal deiner noch unausgereiften Technik zuzuschreiben.

Wenn du bis jetzt mit der Geige zurechtgekommen bist, sind anscheinend die Hauptkritikpunkte bei billigen Geigen, wie schlecht sitzende und rutschende Stimmwirbel und Materialschwächen z.B. Knopfversagen. nicht aufgetreten.

Die Geige selbst verbessern kannst du in erster Linie durch - wie von dir selbst angedacht - Auswechslung des Steges und Überprüfung des Obersattels, auch ist eventuell eine Auswechslung des Saitenhalters gegeben, wenn er von schlechter Qualität sein sollte. Dann sollten vernünftige Saiten also etwa Tonica aufgezogen werden. Nach diesen Schritten kann der Geigenbauer noch mit Ausrichtung der Stimme im Instrument den Klang optimieren.

Jetzt aber zu dem wahrscheinlich größerem Handicap: der Bogen, ich nehme an, du hast ein Komplettset gekauft mit beiliegendem Bogen. Den Kauf eines neuen Bogens würde ich primär ansehen, denn der Bogen macht den Ton, und Kratzen ist vor allem auf ihn und natürlich deine Fertigkeiten zurückzuführen. Beim Kauf eines Bogens achte vor allem darauf, dass der Frosch einen Zwickel hat - alle Bögen ohne solche Frösche kannst du gleich vergessen, denn der Zwickel ist ein Hinweis auf Gewichtsaustrahierung des Bogens. Kunststoffbögen um die 100,-€ oder Fernambukbögen ab 200,- € sind da in Betracht zu ziehen. Darunter kannst du bei deinem Bogen bleiben.

Und dritte nicht zu unterschätzende Wirkung ist das Kolofonium und sein Gebrauch. Kolofonium muss passend zu den Saiten sein. Ohne den Bogen auszuwaschen, darf eigentlich kein anderes Kolofnium verwendet werdet, da Mischungen zu enormen Spieleigenschaftsverschlecherungen führen können. Auch nicht vergessen zu überprüfen ob die Saiten mit Kolofonium vollgekleistert sind, ein Tropfen Kölnisch Wasser oder ähnlich greifbares auf ein Papiertaschentuch/Watte und die Saiten reinigen wirkt Wunder.

Übrigens ein Vorteil von sehr billigen Geigen ist, dass man ungestraft rumexperimentieren kann!

 

 

sofie Profilseite von sofie, 26.07.2012, 07:51:25

Nur kurz aus demSommerloch. Sorry, aber lang ist zeitlich nicht drin.

Aus meiner Sicht sagen Geigenbauer A und B fast das gleiche, nämlich, dass die Geige billig verarbeitet ist und man investieren müsste um sie überhaupt spielfertig zu machen. GB A würde sie wohl für 100-150 € spielfertig machen und GB B sagt deutlich, dass es sich nicht lohnt.

Instrumente aus dieser (Billigst-)Preisklasse erkennt ein GB sofort. Da muss er nicht erst viel Zeit investieren. Sogar ich als Geigenlehrer erkenne sofort die Mängel und kann einen Schüler nur zum GB schicken um zu fragen ob es möglich ist und was es kostet das Instrument spielfertig zu machen. Das ist allerdings für mich nur die absolute Notlösung. Das Mieten eines vernünftigen Instrumentes (etwa 15-20 € monatlich) ist meist sinnvoller.

Alleine ein Satz ordetnlicher Saiten kostet mind. 30-40 Euro. Bei der Geige waren noch Koffer und Bogen dabei. Da bleibt doch nicht mehr viel für die Geige übrig und es ist doch klar, dass nur die billigsten Bau- und Zubehörteile verwendet wurden.

Nicolai, Du bist erwachsen und lernst autodidaktisch??? Falls ja, dann ist es Deine Entscheidung ob Dir der Klang der Geige ausreichend gut und schön ist. Wenn es Dir reicht, dann kannst Du sie ja "aufpimpen" lassen. Bei einem Kind oder auch mit Unterricht sähe die Sache ganz anders aus und ich würde dringend zu einem Leihinstrument raten!

Aranton Profilseite von Aranton, 26.07.2012, 10:35:49

Halle Nicloai,

Bea hat Recht, wenn sie sagt, dass die Ursache des Kratzens vermutlich in Deiner Spieltechnik zu suchen ist. Wobei; gerade bei billigen Instrumenten mit nicht so toller Ansprache kann der Bereich in dem sich zwischen kraftlosem Pfeifenund fiesem Kratzen ein schöner Ton findet, sehr, sehr schmal sein.

Aber ohne Dein Instrument zu sehen und auch mal in die Hand zu nehmen, ist es schwer zu beurteilen, ob und was da so im Argen liegt. Auch ob die Saiten tatsächlich zu hoch liegen, oder Du Dich einfach nur daran gewöhnen musst, dass sie anders liegen als bei einer Gitarre kann man ohne Bilder nicht beurteilen.

Ich würde in Deine Geige nicht sonderlich viel Geld stecken. Saiten sind Verschleißteile, da kann man auch was Vernünftiges drauf machen. (btw: Abhängig davon was für Saiten momentan auf Deiner Geige sind und wie fleißig Du spielst, könnte ein Wechsel sogar schon fällig sein) Aber 150€ beim Geigenbauer zu lassen, steht meiner Ansicht nach nicht in einem sinnvollen Verhältnis zu Wert Deiner Geige. Auch einen Bogen für 200€ würde ich nicht unbedingt für diese Geige kaufen, denn auch da stimmen meiner Ansicht nach die Verhältnisse nicht. Zumal ich mir auch nicht vorstellen kann, dass sich der Klang durch derartige Maßnahmen wirklich so dramatisch verbessert.  Was vermutlich besser wird ist die "Bedienbarkeit". Aber was genau ein "sinnvolles Verhältnis" ist, ist natürlich Ansichtssache. Wenn Dir die Verbesserungen, die Investitionen bringen das Geld wert sind, lass sie machen. Daher wärst Du auch meiner Ansicht nach besser beraten, das Geld, das Du für Veränderungen an Deiner jetztigen Geige ausgeben würdest, auf die hohe Kante zu legen und zu warten, bis es sich vermehrt hat und Du zwischen 500 und 1000 Euro für eine und nochmals (wenn es Holz sein soll) zwei- bis dreihundert Euro für einen Bogen übrig hast. Wenn Du offen für Carbon bist: Da könnte man auch für weniger Geld eine brauchbare Qualität bekommen und gleichzeitig vom Aussterben bedrohte Tropenholzbestände schonen. Solange Du mit der Gewichtsverteilung zurecht kommst, und sich der Bogen neu behaaren lässt, passt die Sache schon.

Gruß und weiterhin viel Spaß an der Musik

Aranton

Bea Profilseite von Bea, 26.07.2012, 11:55:34

 Auch einen Bogen für 200€ würde ich nicht unbedingt für diese Geige kaufen    Zitat Aranton, naja der Bogen war auch nicht gedacht, ausschließlich für dieses Instrument zu sein.

Bögen passend zum Instrument auswählen ist ja wohl erst bei Geigen im 4 stelligen € Bereich gegeben.

Da die Spieltechnik eben vor allem vom ordentlichen Bogen abhängt, muss man in den Bogen zuerst investieren.

Später oder bei Gelegenheit kann man sich in punkto Geige steigern. Aber Fakt ist durch Verbesserung des Bogens erreicht man weniger Geldeinsatz schon eine enorme Verbesserung, dagegen sind bei der Geige als Klangkörper, sofern sie ordentlich spielfertig gemacht ist, für das reine Üben und Kämmerlein auch kleinere Ansprüche möglich.

Aber gut dass du darauf verweist, dass sich gute Saiten immer lohnen, denn sie verbrauchen sich eh!

Sofies Idee bei Kindern eine Leihgeige von Geigenbauer zu besorgen halte ich übrigens auch für eine option. Allerdings muss man da eben auch auf den guten Bogen achten!

 

code759 Profilseite von code759, 26.07.2012, 12:14:16

Ich finde es vor allem bei einem Anfänger wichtig, dass sich die Geige "normal" verhält, das scheint hier nicht gegeben zu sein. Wie will man eine ordentliche Technik entwickeln, wenn die Geige nur mit einer Abweichung von dieser gut spielbar ist?

nicouh Profilseite von nicouh, 29.07.2012, 18:55:41

 

Hallo,

erstmal danke für eure Antworten.

Mit einer falschen Spieltechnik hat das Kratzen/Scheppern jedoch absolut nichts zu tun. Natürlich kommen bei mir ab und zu Geräusche hinzu die da nicht hingehören, auch mit kratzigem Charakter, was ja auch völlig normal ist. Aber das Geräusch von dem ich spreche hat nichts damit zu tun.
Es war ja auch nicht von Anfang an da, sondern kam erst nach ungefähr einem halben Jahr hinzu.
Wäre es durch eine falsche Bogentechnik gekommen, hätte ich das gemerkt. Das normale Kratzen bei z.B. zu viel Druck vom Bogen ist in einer ganz anderen Lautstärke- als auch (Geräusch-) Typ-"Klasse".  Um ein Kratzen/Scheppern mit ähnlicher Lautstärke durch zu kräftiges Bogenaufdrücken zu erzeugen, müsste ich mit den Bogen so doll drücken, dass entweder die Saite reisst oder der Steg zusammenbricht ;) Das Geräusch kam ausserdem auch während ich nicht-kratzend die Saiten strich.
Auch Geräusche durch eine falsche Position des Bogens auf den Saiten, (inkl.) einer nicht verschwindenden Geschwindigkeit des Bogens in Richtung parallel zu den Saiten oder falschen Streichwinkeln haben alle absolut andere Charaktäre als auch Lautstärken.
Ausserdem hätte meine Lehrerin das glaub ich dann auch anders wahrgenommen (bin also in dem Fall kein Auto Didakt).
Das Scheppern kam auch immer nur beim Spielen der G Saite und von unter dem Kinnhalter - also von wo anders als die "Musik" der Geige bzw. die direkten Streich geräusche herkommen (F-Löcher).
Es Klang so als würde sich ein loses Holzstück im Korpus befinden, dass die ganze Zeit durch den Korpus tanzt oder schlichtweg wie eine Rassel.
Aber seitdem der Kinnhalter etwas zur Seite geschoben wurde und der Abstand zum Saitenhalter jetzt groß genug ist, ist das Scheppern auch nicht mehr aufgetreten. Das hat sich also erstmal geklärt.


Das mit dem Mischen von Kolofonium war mir auch noch nicht bewusst. Vielleicht wäre eine Reinigung des Bogens auch mal dran.

Die Saitenlagen von Geige und Gitarre habe ich natürlich nicht miteinander verglichen. Diese Anmerkung zur zu hohen Saitenlage kam ganz allein vom Geigenbauer A und war mir voher nicht bewusst. Wahrcheinlich auch da ich in höheren Positionen noch garnicht spiele.

Das mit dem Bogen macht alles ja noch komplizierter ;)
Wenn ich mir jetzt einen guten Bogen kaufe, dann aber später eine gute Geige, bei der nochmal ein neuer Bogen dabei wäre (hatte Geigenbauer B so gesagt), hätte ich nun mal Einen zu viel bzw. ca. 100-200€ "zu wenig".

Vermutlich wäre es doch am besten, wenn ich versuche meine aktuelle Geige zu verkaufen und mir ein Leihinstrument zu holen. Was mir wirklich am wichtigsten ist, ist, wie erwähnt, dass sich die Geige "normal" verhält, ich also damit gut üben kann. Klanglich muss es keine Meisterwerk sein.


Danke und liebe Grüße,
Nicolai

 

Bea Profilseite von Bea, 29.07.2012, 22:59:27

  später eine gute Geige, bei der nochmal ein neuer Bogen dabei wäre (hatte Geigenbauer B so gesagt),  Zitat nicouh -

Der Geigenbauer meint sicher, mit guter Geige eine Geige immer 1000 Bereich, die kauft man aber einzeln und sucht gegebenenfalls noch einen Bogen dazu aus, wie du aber weißt, haben Profis für eine Geige mehrere ! Bögen, um sich für variabel für die jeweils geforderten Bogeneigenschaften zu halten. Also überflüssig ist ein 2. Bogen nie!

Für dich hieße doch eine bessere Geige, ein Schulinstrument. Solange du kein Set kaufst, ist da kein Bogen bei. Kaufst du ein Set ist meist gerade der Bogen die Schwachstelle - bei meinem 2. Set war die Geige super, der Bogen eigentlich auf der Stelle zum Wegwerfen - Ich habe also auch noch  in einen Bogen investiert : Meine Geige ist genauso teuer wie der Bogen gewesen, und sollte ich mir eine weitere Geige anschaffen, kommt der jetzige Bogen sicher auch auf ihr zum Einsatz.

Geigenbauer B war sowieso eher beleidigt ob des Instruments, Geigenbauer A hat dagegen wenigsten die Möglichkeit des Spielfertigmachens zu einem vernünftigen Preis angesprochen. Denn eigentlich ist dir mit einem neuen Steg und guten Saiten schon geholfen, sollte der Obersattel nicht ordentlich sein, ist das auch leicht zu verbessern. Aus welchem Material ist denn dein Griffbrett? Sollte es Ebenholz sein- ist doch alles gut!

Allerdings sollte das Scheppern tatsächlich von einem auf dem Saitenhalter zu dicht aufliegenden Kinnhalter gekommen sein, hätte das doch Geigenbauer A auch erkennen müssen ....Warum hast du deinen Lehrer nicht gefragt? Dann hättest du zielgerichteter beim Geigenbauer die Probleme schildern können. Das Scheppern könnte nämlich auch davon kommen, das sich die entsprechende SAite im Obersattel eingefressen hat und dadurch zu dicht ans Griffbrett kommt und jedesmal wenn du die SAite nach dem Greifen loslässt, scheppert sie nachschwingend gegen das Griffbrett - aber sowas sieht man doch als Lehrer. Meist ist bei billigen INstrumenten nämlich solche Ungenauigkeit in der Fertigung - außer minderwertigerem Material - für den Preis ausschlaggebend. Eine gute Überholung kann da Wunder wirken - immerhin ist sie ja spielbar - und Geigen bis 500-  600€ sind auch nicht besser, nur besser spielfertig gemacht und mit edleren Saiten, Saitenhalter, Wirbeln ausgestattet. Kinnhalter wird man eh vielleicht noch ander ausprobieren, genau wie die Schulterstütze.

 

Lyc Profilseite von Lyc, 02.08.2012, 12:27:47

hallo

Ein vernünftiges Instrument hat auch immer seinen Preis. Sogesehen sind Geigen welche billig am Fließband produziert sind immer schwierig,da man damit nicht vernüftig spielen kann,andererseits ist das Umarbeiten kostenaufwendig und verbessert nur die Funktion aber selten den Klag so gut das sich das ganze lohnt. Wenn man nicht soviel Geld für ein ordentliches Instrument zur Verfügung hat würde ich dazu raten nach einem vernünftigen Leihinstrument ausschau zu halten. Viele meiner Kollegen bieten soetwas an und die Kosten lassen sich aufbringen. Lieber einige Zeit auf ein gutes Instrument sparen,als sich mit mehreren Billiggeigen herumzuärgern.

 

gruß Lyc.

nicouh Profilseite von nicouh, 10.08.2012, 15:03:06

Es gibt ein Happy End!
Ich habe mir jetzt eine "richtige" Geige geliehen und meine alte werde ich sehr wahrscheinlich verkaufen können.

Die neue Geige hat einen sehr schönen dunkelen Ton und hat, im Vergleich zu meiner alten Geige, einer lächerlich niedrige Saitenlage.

 

Nochmals danke für die Beratung,

LG

 

Lyc Profilseite von Lyc, 10.08.2012, 15:24:29

freut mich wenn man dir weiterhelfen konnte. Wünsche weiterhin viel Spass beim Geigelernen.

Gruß Lyc.

Anima Profilseite von Anima, 03.11.2012, 23:34:13

Also, zu deiner zweiten Frage.

Ich bin zwar kein Geigenbauer, maße mir an dieser Stelle aber trotzdem einmal an, etwas zu Geigenqualitätsunterschieden zu sagen, wenn man bei Geigen überhaupt von Qualität sprechen kann.

Bei teureren Geigen (so ab ca. 1000€) wird das Holz vom Geigenbauer nach akustischen Eigenschaften ausgesucht, speziell gelagert und in ca. 200 Stunden Handarbeit verarbeitet. Ergebnisse sind dann :

Eine bessere Ansprache d.h. dass die Saite schneller in schwingung gerät, sobald sie mit dem Bogen gestrichen wird und der Ton schneller ein gewisses Volumen entfaltet. (Dies ist vor Allem bei schnellen Stücken wichtig.)

Ein besserer Klang  bis in den höheren Lagen (meist durch ein perfekt auf das Instrument abgestimmtes Griffbrett)

Ein perfekt auf das Holz abgestimmtes und spielfertig gemachtes Instrument (Alle Einzelteile, der Lack und die Anbauteile) werden auf das Holz abgestimmt

Ein Feintuning nach der Fertigstellung des Instruments das Instrument wird dabei geprüft, der Klang durch mehrmaliges Korrigieren der Einzelteile verbessert (mehrmals auseinandergenommen, verbessert und wieder zusammengebaut) Dies geschiet jedoch vorwiegend bei sehr sehr teuren Instrumenten.

 

 

 

Aranton Profilseite von Aranton, 04.11.2012, 22:51:01

So ein Aufwand wird bei einer Geige für tausend Euro definitiv nicht betrieben. Dafür muss man schon mindestens eine Null dranhängen. Man muss doch nur mal rechnen: Bei tausend Euro bekäme der Geigenbauer bei 200 Stunden Handarbeit einen Stundenlohn von fünf Euro, und da ist noch nicht mal das Material dabei oder die Miete für die Werkstatt oder der Strom oder die Heizung...

Für tausend Euro bekommt man Manufakturinstrumente, die nicht von Geigenbaumeistern aus Holzbrettern hergestellt werden, sondern von Arbeitern, die nur einzelne Schritte des Produktionsprozesses beherrschen. Ich will das nicht herabwürdigen. Ich spiele selbst auf einer Manufakturgeige und ohne diese Fertigungsweise wäre Geigenspielen ein verflucht exklusives Hobby. Aber man sollte sich keine Illusionen darüber machen, was man für wie viel Geld bekommt.

ThomasM Profilseite von ThomasM, 04.11.2012, 15:58:07

"Teure" Geigen ab €1.000. Ernsthaft? ;)

Neuester Beitrag Anima Profilseite von Anima, 05.11.2012, 18:01:52

Ich habe zwar "nur" eine rumänische Geige für 1200€, aber die ist handgemacht von einem Geigenbauer namens Simon József in dem Instrument ist auch seine Ünterschrift (und zwar nicht nur auf dem Zettel, sondern auch auf dem Holz des Bodens.)DSC01067.JPG

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