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Oscar Glaesel?

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Zugeordnete Kategorien: Instrumentenkunde

Rodman Profilseite von Rodman, 10.05.2012, 09:30:26
Oscar Glaesel?

Hallo zusammen,

 

beruflich bedingt komme ich hin und wieder in den Genuss auch mal eine Violineals Schmuckstück ergattert zu haben. Leider bin ich kein Fachmann was das angeht und benötige daher hin und wieder Bestimmungs- als auch Wertfindungshilfe und hoffe in diesem Forum richtig zu sein. Was ich hier bisher gelesen habe, zeugt bis dato zumindest von großem Sachverstand.
Nun aber zu meiner ersten Geige. Durc die F-Löcher geschielt entdecke ich einen Zettel mit folgender Aufschrift:

Oscar Glaesel, Musikinstrumentenmanufaktur
Markneukirchen I.S.
No. 28 (die Zahl wurde handschriftlich hinzugefügt)

Vielleicht könnte der ein oder andere mir dabei helfen, ob es echt ist, was sie wert wäre und wo ich sie möglicherweise am besten anbiete. Bei mir wäre das nur Perlen vor die ....

Falls mehr Bilder benötigt werden, lasst es mich bitte wissen.DSC01103.JPGDSC01104.JPGDSC01105.JPGDSC01106.JPGDSC01107.JPGDSC01108.JPGDSC01110.JPGDSC01111.JPGDSC01112.JPGDSC01113.JPG

Basskind Profilseite von Basskind, 10.05.2012, 09:50:42

Hallo Rodman!

Eine sehr ähnliche Frage hatte ich bereits vor ein paar Wochen gestellt: http://forum.geigen-forum.de/forum.php?action ... p;search_kat_id=&instanz=0 .

Die heutige Firma Thomas Glaesel hat es übrigens nicht für notwendig gehalten Fragen zu meinem Instrument via E-Mail zu beantworten.

Aufgrund der Bilder habe ich den Eindruck, daß Dein Instrument nicht so "hochwertig" wie mein bescheidenes ist, Holz und F-Löcher deuten nicht auf ein Premiuminstrument hin. (Kann z.Zt. leider keine Bilder zum Vergleich einstellen.)

Grüße

Thomas

Aranton Profilseite von Aranton, 10.05.2012, 09:58:57

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand die Mühe macht, Zettel zu fälschen, die eine Geige zu einem Manufakturinstrument erklären. Von daher spricht wenig gegen die Echtheit. Aber ich halte es für unseriös darüber hinaus gehende Angaben zum Wert nur aufgrund von Photos zu treffen. Für Wertauskünfte sollten Sie sich an eine Fachperson vor Ort wenden, die die Geige persönlich in Augenschein nehmen kann. Das können Geigenbauer oder Instrumentenhändler sein.

Einen, ziemlich wichtigen Hinweis möchte ich dennoch geben. Dieser Geige fehlt der Steg. Es sieht so aus, als würden die Feinstimmer auf der Decke des Instrumentes aufliegen (das ist auf den Photos schlecht zu erkennen). Je nach dem wie viel Zug auf den Saiten ist, kann die Decke dadurch ernsthaft beschädigt werden. Deshalb würde ich an Ihrer Stelle die Saiten sofort entspannen und ein Tuch zwischen Saitenhalter und Decke legen, damit es nicht noch mehr Kratzer und Macken gibt.

Rodman Profilseite von Rodman, 10.05.2012, 10:20:42

Vielen Dank für die ersten und gleich so schnellen Antworten. Die Saiten sind ganz locker, da der Steg tatsächlich fehlt. Da ich weiß, dass eine fachmännische Bestimmung auch ein wenig Geld kostet, habe ich mich vorher lieber an Sie gewandt um den Aufwand möglicherweise im Rahmen halten zu können.

CarolinGlaesel Profilseite von CarolinGlaesel, 27.05.2013, 00:40:23
Hallo vielleicht kann ich euch helfen.... Oscar Glaesel war mein GroßVater bzw der Vater von mein Opa. Er hatte eine eigenden Werkstatt die ich noch kenne und eine Geige von ihm ist auch ausgestellt im Museum. Diese Geige hat auch nichts mit dem Thomas Gläsel zutun da er mit ä geschrieben wird und unsere Familie mit ae. Wenn ihr Fragen habt fragt einfach. Und diese Geige ist echt
LG Carolin Glaesel
Basskind Profilseite von Basskind, 27.05.2013, 01:22:34

Hallo Caroline!

Vielen Dank für die Informationen aus erster Hand. Was micht halt bei meinem Instrument vor Rätsel stellt: Der handschriftliche Zettel ist mit 1934 datiert, das Todesjahr von Oscar Glaesel ist aber, soweit mir bekannt, 1921.

Grüße

Thomas

Lyc Profilseite von Lyc, 27.05.2013, 09:14:21

O.Glaeselstarb am27.12.1921.Für die Datierung des Zettel gäbe es 2 Erklärungsmodelle: zum einen kann es sein das seine Firma nach seinem Tod unter dessen Namen weiterbetrieben wurde.(dies ist mir jedoch nicht bekannt). Oder das ein Orginalzettel aus alten Druckbögen später noch von jemanden Verwendung fand welcher dann ein fiktives Datum eintrug. Ein Vergleich mit dem Katalogmodell Nr.28 könnte schon einen Hinweis bringen.

Aufzuklären wäre dies mit einer Anfrage im Markneukirchner Musikinstrumenten Museum.

Gruß Lyc.Geigenbauer

CarolinGlaesel Profilseite von CarolinGlaesel, 27.05.2013, 19:47:21

 

also es ist ja mein Ur-Ur Großvater.... Oscar Glaesel ist 1921 gestorben und sein Sohn namens Philip Emanuel hat es dann übernommen der 1963 gestorben ist, denn sein Sohn ist dann im Krieg gestorben. Und so hat damals mein Opa Hubertus Glaesel nur die Werkstatt übernommen aber auch nicht mehr richtig

Lyc Profilseite von Lyc, 27.05.2013, 22:09:54

Da hat sich bei mir wieder eine Wissenslücke geschlossen.

Hierzu kann ich noch was nachtragen: Der Sohn, Joachim Oskar Emanuel, hatte die Firma O.Glaesel weitergeführt 1933 legte er noch die Meisterprüfung ab.1937 verließ er den Geigenbau und schlug die Beamtenlaufbahn ein.

Verstarb 26/27.10.1945 als Kriegsgefangener in Tscheljabinsk (Ural)

Dort hatte Stalin mit Kriegsbeginn die sowjetische Schwehrindustrie (Rüstung) hinverlegen lassen,unzählige umgesiedelte Wolgadeutsche mussten unter sibierischen Bedingungen Zwangsarbeit leisten,ebenso Kriegsgefangene. Tscheljabinsk war eine der großen Rüstungsschmieden dort befand sich auch die russische Atombombenforschung (unter Andre Sacherov).Aus diesem Grund war diese Stadt bis zur Perestrojka unzugänglich,hatte die Ehre diese Stadt kennenlernen zu können und einige Zeitzeugen getroffen.

Gruß Lyc. Geigenbauer

Neuester Beitrag CarolinGlaesel Profilseite von CarolinGlaesel, 27.05.2013, 22:27:54

 

sehr interessant danke
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