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MaYofes Profilseite von MaYofes, 22.02.2012, 18:02:42
Einlegeäderchen

Das normale Einlegeäderchen (Purfling) besteht aus drei Holzschichten. Man sieht aber immer wieder mal Geigen mit "Purfling" anderer Gestaltung. Querstreifen zum Beispiel. Kann mir jemand sagen ob es dergleichen zu kaufen gibt oder ob man das selbst herstellen muss, und wenn ja, wie geht man am besten zu Werke?

Leutarius Profilseite von , 22.02.2012, 20:16:42

Hier gibt es fast alles:

http://www.karin-rost.com/deu/index2.htm

Ich mache meine Einlagen selber (Mit dem Hobel), das ist aber relativ aufwändig. Es sei denn man kauft (gefärbte) Furniere in den richtigen Stärken und leimt die nur noch zusammen...  

 

Geige Profilseite von Geige, 23.02.2012, 07:42:25

Intarsien Prüller stellt die Einlagespäne aus richtigen Ebenholzfurnieren in traditioneller Weise gebogen her. Auf Wunsch auch in bestimmten jeweiligen Stärken. Der mittlere Span kann z.B. auch leicht mit Markstrahlen versehen sein. Das sieht ganz hübsch aus. Im Internet hab ich allerdings nichts mehr über die gefunden. Möglicherweise arbeitet der kleine Betrieb aus Neunkirchen a.Br. auch nicht mehr.

Ansonsten:

Ebenholz- & Ahornfurnier kaufen, auf Stärke hobeln, biegen und dann mit einer Zulage in Form zusammenleimen. Anschließend mit einer feinen Bandsäge in Streifen schneiden. Die sind dann deutlich schöner, als die gerade -biegbaren Einlagespäne aus Fieber, die allg. angeboten werden.

MaYofes Profilseite von MaYofes, 29.02.2012, 20:44:22

Danke für die Hinweise. Ich werde mir das durch die Gehirnwindungen ziehen. Solche Dinge müssen reifen. Mit dem Hobel stelle ich mir das so vor, wie man die Zargen mit dem Schraphobel dünn macht. Nur dass man andere Hölzer nimmt. Dass das Verfahren aufwendig ist kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Furniere finde ich interessant. In die Richtung weiterdenken.

Nochmals vielen Dank!

Leutarius Profilseite von , 29.02.2012, 22:29:15

Wenn Du dem Hobel genügend Eisen gibst, kannst Du auch den so entstehenden Span als Teil der Einlage benutzen.  Ich mache das zusammen mit einem Kollegen - der Eine zieht an einem am Hobelknauf befestigten Band, der Andere drückt den Hobel nieder und hält ihn in der Spur.  Ausprobiert haben wir Birnbaum, Erle, Ahorn und Pappel, das funktioniert alles ganz gut. Zum Schwarzfärben eignen sich Textilfarbstoffe, die gehen tief rein und bluten beim Einleimen nicht aus.  

Ebenholz mag ich persönlich nicht für die Einlagespäne - die biegen sich schlecht und sind für meinen Geschmack zu schwarz (wirken zu hart).  Ausserdem kommt man bei den Einlagespänen auch ohne Tropenholz aus -  Stradivari, Guarneri & Co haben sehr schöne Beispiele hinterlassen. Weiter im Süden haben die Neapolitaner Geigenbauer oft nur schwarz gefärbte Pappe verwendet, allerdings war die Pappe damals  noch handgeschöpft...! 

 Späne in den gewünschten Stärken und Farben zu bestellen, ist sicher das Einfachste.

Viel Spaß bei Deinen Experimenten!

MaYofes Profilseite von MaYofes, 01.03.2012, 18:46:21

Oh je, ich glaub ich muss anfangen Helfer anzulernen! Bisher bin ich bis auf einen Fall, wo die Bohrmaschine gezickt hat, ohne Hilfe ausgekommen:-) Handgschöpfte Pappe?! Auch ich versuche möglichst einheimischen Hölzern den Vorzug zu geben. Vor dem Fenster trocknen ein paar Buxbaumrugel.... Einer ist auch schon zersägt und dient irgendwann dem Versuch daraus anständige Griffbretter zu machen. Der Saitenhalter könnte auch aus Bux sein. Die Farbe stört mich nicht, wenn alle Teile so sind ist das auch wieder einheitlich.

Wahrscheinlich muss man aber bei den Textilfarbstoffen schauen ob sie Waschecht sind. Aber das bietet nette Möglichkeiten für Farbspiele!

hainholzer Profilseite von hainholzer, 13.03.2012, 14:05:40

Hallo MaYofes,

man kann auch sehr schöne Griffbretter und Saitenhalter aus Riegelahorn herstellen. Ich mag einheimische Hölzer auch. Und Kinnhalter lassen sich aus Eichenholz schnitzen. Hinterher werden die mit einer Beize (Stahlwolle in Essig auflösen lassen) eingestrichen. Dann wird das schwarz. Man nimmt, was man so hat.

 

Gruß Peter

MaYofes Profilseite von MaYofes, 23.03.2012, 20:05:15

Hallo Peter!

Vielen Dank für den Tipp mit der Stahlwolle. Das ist ja echt gut!! Wenn ich Buchsbaum für das Griffbrett nehme werde ich das wahrscheinlich nicht färben. Aber für Einlegeäderchen und Kinnauflagen kann ich mir das gut vorstellen. Kommt wahrscheinlich aus der Zeit, als der Zugang zu tropischen Hölzern noch nicht so gut war. Das soll nicht als Kritik aufgefasst werden. Ein Profi muss anders vorgehen und darf vielleicht auch nicht so viel experimentieren, weil die Vorstellung davon, wie eine Geige auszusehen hat recht festgefügt ist, bei den meisten Leuten jedenfalls... 

Schöne Grüße

MaYofes

Neuester Beitrag hainholzer Profilseite von hainholzer, 24.03.2012, 13:17:07

Hallo MaYofes,

die Beize aus Stahlwolle und Essig färbt nur bei Eichenholz. Bei Riegelahorn und Buchsbaum tut sich nichts. Dafür lässt sich Eichenholz schön schwer schnitzen....:-)

Gruß Peter

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