Herzlich Willkommen im Geigen-Forum

Hallo.

Ich weiß daß das ein heißes Eisen ist. Es betrifft wohl überwiegend Profi Musiker.

Ich denke da vor allem an Schwerhörigkeit (ich finde meine Geige auch sehr laut am Ohr) und Haltungsprobleme. Die "richtige" Haltung ist nämlich ziemlich unnatürlich und zudem permanent asymetrisch.

Ich persöhnlich habe bei mir festgestellt daß sich meine Fingerkuppen an der Greifhand verhärten und meine taktile Empfingung beeinträchtigen was mich beim Klavierspielen etwas stört. Ich benutze mittlerweile nach dem Spielen eine Handbürste, das reduziert den Effekt etwas. Im Geigenkontext habe ich dazu noch nichts gefunden, aber Gitarristen scheinen das zu kennen.

Was meint ihr dazu?

Die Bildung von Hornhaut ist eine gesunde und natürliche Schutzfunktion der Haut bei Belastung. Die Luftakrobaten (Trapezkünstler) pflegen sogar die Hornhaut an den Handflächen damit die erhalten bleibt.

Beste Grüße

DerGitarrist

Klar, das ist die Erklärung des Offensichtlichen.

An den Füßen habe ich auch Hornhaut, nur stört sie mich da nicht.

Bestimmte Gitarrentechniken erfordern lange Fingernägel, aber damit kann man definitiv nicht gescheit Klavier spielen.

Bei Saiteninstrumenten ist Hornhaut wohl nicht ganz vermeidbar. Würde ich nur Geige lernen wollen wäre es nicht so schlimm. Was mich stört ist das seltsame Tastgefühl. Das ist unangenehm, nicht nur beim Klavier üben, auch z.B. beim Tippen auf dem Tablett u.ä. Vielleicht wird es noch beser, ich habe deswegen schon mal ein paar Wochen ausgesetzt, aber es kommt jetzt wieder zurück.

Manche E Gitarrenlehrer sagen ja wenn die Finger nicht bluten hätte man zu wenig geübt... ;-)

Hallo OldFiddler,

- Im Fachhandel gibt es Gehörschutz für Musiker. 

- Dehnen und Aufwärmen präventiv gegen Verspannungen. Gerade als Anfänger lieber mehrere kleinere Übeeinheiten, um nicht "fest" zu werden. Haltungskontrolle vor dem Spiegel ist gut, ebenso Kontrolle durch den Lehrer. Viele Geiger scheinen von Alexandertechnik profitiert zu haben, da habe ich aber keine persönlichen Erfahrungen.

- Wenn die Hornhaut so stark ist, dass sie Dich stört, drückst Du möglicherweise zu fest auf die Saiten. Probier mal auf der Skala "ich drücke fest runter" bis "ich lege den Finger so leicht auf, dass ich nur noch einen Hauchton erzeuge", wie wenig Druck man nur braucht, um einen klaren Ton zu erzeugen. Dass die Haut der Finger sich dennoch etwas anpasst, ist normal. Die leichte Hornhaut an meinen Fingern stört mich persönlich nicht.

Gruß

Bavarica

Danke, interessante Hinweise.

Gehörschutz? Wie sieht der aus? Wie Ohropax? Ich kenne auch so gelbe Schaumstöpsel. Die sind aber unangenehm wenn man sie länger drin hat.

Einen bisschen Dehnungs "Gymnastik" versuche ich schon. Ich übe eh nie lange am Stück und mache viele Pausen. Spiegelkontrolle mache ich auch. Die Verhärtung ist eher ein Gefühl, deutlich zu sehen ist es nicht.

Möglichst "ökonomisch" mit Kraft und Bewegung umzugehen ist eines meiner Grundkonzepte. Denke das ist bei jedem Instrument wichtig um länger und schneller spielen zu lernen. Das lernt man auch auf dem Klavier nicht in wenigen Monaten.

Die ersten zwei Monate hatte ich richtige Kerben in den Kuppen. Da habe ich sicher zu fest gedrückt. Das habe ich jetzt nicht mehr. Allerdings habe ich jetzt auch eine andere Geige als am Anfang. Ab und zu versuche ich Flageolets um das Gefühl zu verbessern. Noch weniger Kraft geht wohl nicht, oder? Generell versuche ich jetzt mir eher vorzustellen die Saite zu "tappen", d.h. dediziert "anschlagen" und dann nur noch so viel zu drücken wie unbedingt nötig. Sicher gelingt mir das z.Zt. noch nicht wirklich.

Vielleicht liegt es auch an meinem Alter und die Belastung ist für meine Fingerkuppen zu stark. Mir wurde schon gesagt ich hätte eine überdurchschnittliche Körperwahrnehmung und mir würde die Koordination der Bewegungen leichter fallen als anderen. Mir kommt das nicht so vor, aber was weiß ich. Meine Lehrerin meinte mal sie hätte noch keinen Schüler gehabt der trotz vernünftiger "Fortschritte" so extrem unzufrieden mit sich gewesen wäre wie ich...