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Geige kaufen - und Nachwuchsmusiker zur Verfügung stellen

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digait Profilseite von digait, 12.11.2017, 21:15:07
Geige kaufen - und Nachwuchsmusiker zur Verfügung stellen

Hallo,


hmm, wie fange ich an.
Ich habe eine vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage.

 

Also ursprünglich hatte ich damit geliebäugelt, mir selbst eine Meistergeige zu kaufen.
Aber ... ich bin Anfänger (habe mit 49 Jahren überhaupt das erste mal angefangen) und
werde wohl nie über irgend ein mittleres Niveau hinauskommen.
Sprich: Wahrscheinlich wäre dann so eine Geige wie die Perlen vor die S...

 

Dann aber die Überlegung:
Warum nicht doch so eine Geige kaufen, unter dem Aspekt, dass man a) damit einen recht wertbeständigen Sachwert
hat, und b) diese einem Nachwuchsmusiker kostenlos zur Verfügung zu stellen, der sich selber so ein Instrument nicht leisten kann. Bedingung meinerseits wäre allerdings, dass dies vertraglich über eine Stiftung o.ä. läuft,
so dass sichergestellt ist, dass die Geige in die richtigen Hände kommt sowie dass eine Versicherung gegen Verlust, Schaden etc. sichergestellt ist.

 

Nach etwas längerem Suchen und Rumfragen habe ich nun eine Musikhochschule (mit Stiftung) gefunden, die dafür wohl in Frage kommt: In zwei, drei Wochen werde ich mich dort mit jemand treffen, der dafür zuständig ist.
Da ich überhaupt keine Ahnung habe, was ein Jungmusiker für eine Geige braucht, soll der Betreuer von der Musikhochschule beraten und was für den Kauf vorschlagen.

 

Um hier schon mal vorab was zu erfahren, hatte ich mich im Vorfeld mit demjenigen unterhalten, der das Treffen vermittelt. Meine finanzielle Vorstellung war, dass ich so ca. 10K ausgeben wollte. Und musste erfahren (so direkt wurde es nicht gesagt), dass dies wohl der absolut unterste Bereich ist. Zwei (zunächst) vorgeschlagene Geigen lagen bei 40K. (!) Ich war darüber etwas verwundert, um nicht zu sagen "erschrocken", - aber es sei durchaus nicht außergewöhlich, dass solch (teure) Geigen zum Einsatz kommen, hieß es.

 

*----------

 

Sagt mal was dazu, bitte!

 

Nun, die Musikhochschule (Namen will ich hier nicht nennen) hat internationales Renommee und es mag sein,
dass die Anforderungen dort besonders hoch sind, aber ich muss doch mal fragen:


Ist es wirklich üblich, dass in der Ausbildung, an Musikhochschulen, Geigen in dieser finanziellen Liga eingesetzt werden? Sorry, aber dann werde ich leider passen (müssen). Na, ich werde dann mal sehen, was das Gespräch ergibt.

 

Liebe Grüße

Dieter - der gleich seine vom Vater und dieser vom Großvater geerbte Geige für ein Stündchen hervorholen wird.
              

 

Schweizerin Profilseite von Schweizerin, 12.11.2017, 23:00:27

Guten Abend digait

deine Gedanken finde ich super, jemandem, der es sich nicht leisten kann eine gute Geige zur Verfügung stellen.

Da kommt mir gerade eine Fernsehsendung in den Sinn:

https://www.srf.ch/kultur/musik/aktien-waren-gestern-heute-investiert-man-in-geigen

In der Schweiz gibt es auch eine Stiftung, die wertvolle Instrumente für Wettbewerbe oder Konzerte ausleiht:

http://www.maggini-stiftung.ch/

hier wird nun für dich sicher ersichtlich, um was für Instrumente es geht, die für dieAusleihe in Frage kommen und wie das ganze "Geschäft" inkl Versicherung abgewickelt wird.

Die Ansprüche und Anforderungen an ein Instrument  sind wirklich sehr hoch, mit einem Schülerinstrument wird heutzutage wohl kaum je ein Examen abgeschlossen.

Grüsse aus der Schweiz

 

asmahan Profilseite von asmahan, 13.11.2017, 12:00:13

Normalerweise sind Instrumenten-Stiftungen tatsächlich von finanzstarken Institutionen oder Persönlichkeiten eingerichtet, die mit grossen Geigenbauer-Namen aufwarten können; ein solches Instrument spielen zu dürfen, bedeutet für junge Musiker einen Asset beim Aufbau der Karriere, und entsprechende Vorstellungen haben wohl auch die Erwartungen der Musikhochschule geprägt, mit der Du Kontakt aufgenommen hast.

Anderseits kann ich mir schwer vorstellen, dass es nicht viele Musikstudentinnen und -studenten gibt, für die ein Instrument im Preisbereich von 10'000 Euro unerschwinglich ist und denen eine solche Leihgabe hochwillkommen wäre; da müsste man sich vielleicht an etwas kleineren Konservatorien umsehen.

Wichtig ist eine gute fachliche Beratung, wenn Du das Projekt (das ich sehr schön finde) realisieren willst. Auch die Frage, ob es ein altes oder ein neu gebautes Instrument sein soll, wäre genau zu erwägen – gerade mit dem ins Auge gefassten Budget könnte sich der Entscheid für eine Arbeit eines guten zeitgenössischen Geigenbauers lohnen.

Viel Glück jedenfalls!

Twiolinsmarie Profilseite von Twiolinsmarie, 15.11.2017, 07:07:35

Also ganz unrecht hat die Musikhochschule nicht. Gerade im unteren Bereich hat die Inflation bei Geigen in den letzten Jahren gnadenlos zugeschlagen.

In meiner Kindheit hat man ein gutes Schülerinstrument unter 1000€ bekommen, jetzt nicht mehr für 1000€.

In meinem Studium waren Instrumente um die 10 000€ gerade so ok zum Studieren, aber es war klar, dass während des Studiums oder spätestens im Beruf etwas besseres gesucht werden muss. Mein Studium ist 8 Jahre her ;)

 

Insofern ist dein Ansinnen eine sehr löbliche Idee - aber vlt probierst du es nicht bei einer Stiftung einer Hochschule, sondern bei einer Stiftung, die begabten Schülern hilft.

 

Es ist zwar hart und wird dem Musikerberuf nicht gerecht, aber gute Geigen sind einfach super teuer.

digait Profilseite von digait, 15.11.2017, 10:18:10

In meinem Studium waren Instrumente um die 10 000€ gerade so ok zum Studieren, aber es war klar, dass während des Studiums oder spätestens im Beruf etwas besseres gesucht werden muss. Mein Studium ist 8 Jahre her ;)
 
Insofern ist dein Ansinnen eine sehr löbliche Idee - aber vlt probierst du es nicht bei einer Stiftung einer Hochschule, sondern bei einer Stiftung, die begabten Schülern hilft.

 

 

Seufz, gut, dann muss ich mal weiterschauen. 2

 

Da ich nicht aus der "Berufsgeiger-Szene" bin und auch so niemand kenne,
hast du / habt ihr ein paar Vorschläge, für eine "Stiftung, die begabten Schülern hilft",

wo man auch über eine "nur" 10K-Geige dankbar ist?

asmahan Profilseite von asmahan, 15.11.2017, 11:39:29

Ich möchte nun doch ergänzen, dass es auch bei qualifizierten Musikern nicht selbstverständlich ist, dass jeder sich gleich mal ein Instrument für 40K zulegen kann. Ich kenne einen Geigenbauer, der als Händler, Experte und Restaurator im Top-Segment tätig ist, der Instrumente des Zürcher Opernhaus- und des Tonhalle-Orchesters betreut und auch hochkarätige Stiftungsinstrumente wartet; mit Billligheimer ist da nix, man sieht immer wieder mal eine alte Italienerin auf der Werkbank oder kann einen Tourte-Bogen bewundern. Der Mann hat aber mittlerweile eine Kooperation mit einem sehr guten zeitgenössischen Geigenbauer begonnen, der ausgezeichnete Instrumente im niedrigen fünfstelligen Bereich liefert – ganz einfach, weil offensichtlich unter Berufsmusikern entsprechender Bedarf besteht.

Norbert_V Profilseite von Norbert_V, 15.11.2017, 16:27:33

Hallo Dieter,

die Idee ist wirklich löblich und ich denke, dass viele Studenten sich am Anfang keine 10K-Geige leisten können und auch nicht gleich einen Gönner finden, der so eine Geige finanziert. Auch solche Anfänger haben eine Chance verdient. Vielleicht bist du ja dann derjenige, der dieser und diesem einen Start in eine Profikarriere ermöglicht.

 

Ich habe schon häufiger davon gelesen, dass begabten Studenten von Stiftungen teure Instrumente zur Verfügung gestellt werden. Das aber meistens schon in einem Stadium, wo es um Aufführungen im Zuge von Wettbewerben geht.

 

Warte erstmal das Gespräch ab. Vielleicht ergibt sich dann ja eine Möglichkeit auch mit deinem Buget jemanden zu helfen und eine große Freude zu bereiten.

Ibuki Profilseite von Ibuki, 18.11.2017, 17:04:57

Die hohen Preise für Geigen empfinde ich als Anfänger unglaublich. Aber es wird sich sicherlich früher oder später ein Student finden, dem mit einem Intrument wie du es ausleihen könntest sehr geholfen wäre.

 

Für 10.000 Euro würde man aber auch eine wirklich gute proffessionelle Konzertgitarre kaufen können. So eine hätte ich zwar gerne, aber begnüge mich mit einem Instrument, das vor 20 Jahren mal stolze 1600 DM gekostet hat.

 

Wenn ich aber ein guter Geigenspieler wäre, hätte ich es wohl sehr schwer mir hier in Deutschland ein meinen Fähigkeiten entsprechendes Instrument zu kaufen.

 

 

 

 

sofie Profilseite von sofie, 18.11.2017, 17:50:22
Ich finde es erstaunlich, dass viele die Preise für gute Geigen als (zu) hoch empfinden, gleichzeitig die Autos aber immer größer werden. Für 10.000€ bekommt man neu lediglich einen Kleinwagen. Dieser kostet dann weiter Unterhalt... Dagegen empfinde ich Geigen als preiswert. Immerhin verlieren diese nicht Tag für Tag an Wert...
Mit dieser Aussage beziehe ich mich auf niemand speziellen im Forum. Hier kenne ich ja niemanden persönlich. Es braucht sich also niemand angegriffen fühlen. Wenn ich von den laufenden Kosten für mein Auto ausgehe, dann wäre bei Verzicht alle paar Jahre eine neue Geige drin...
Twiolinsmarie Profilseite von Twiolinsmarie, 18.11.2017, 20:31:25

keiHey Leute,

Zur Einordnung der Zahlen und eurer Anmerkungen:

 

- der Vergleich mit dem Auto hinkt insofern, als das ein Auto mit jedem Tag an Wert verliert. Eine Geige hält oder steigert den Wert, selbst mit wenig Pflege.

 

- sicher haben auch nicht alle Berufsmusiker so teure Geigen - das hängt aber auch an deren Können und entsprechender beruflicher Stellung - und dem entsprechenden Druck, einen tollen Klang zu produzieren -ab. In guten Orchestern wird darauf geachtet bzw werden auch Instrumente zur Verfügung gestellt. Oder man hatte schon früh Glück und hatte wohlhabenden Eltern ;)

 

- Warum nicht eine etwas "günstigere" Geige für eine Hochschulstiftung o ä? Weil da immer Auswahlvorspiele stattfinden, die dann die Supertalente gewinnen. Diese brauchen aber eben bessere Instrumente...

 

- Auch eine Gitarre verliert mit jedem Jahr an Wert, da sich Griffbrett und Bünde mit den Jahren verziehen. Abgesehen davon ist es nicht halb so aufwändig, eine Gitarre zu bauen, wie eine Geige. Auch wenn es hier nach oben sicher auch unendlich sein kann.

 

- Du kannst dich mal bei der Eckstein- Stiftung in Ulm melden. Da war ich mal, die hatten auch "günstigere"Instrumente im Angebot, vielleicht kannst du da was bewirken :) 

Twiolinsmarie Profilseite von Twiolinsmarie, 18.11.2017, 20:46:40

Achso habs falsch gelesen - ja eine Geige ist im Vergleich zu einem Auto wirklich günstig - nur halt sooo klein tounge_smile

Linde Profilseite von Linde, 18.11.2017, 21:51:59

Letztes Jahr habe ich eine neue Geige für mich gesucht und bin nach ettlichem Ausprobieren auch fündig geworden. Das ist ein Neubau geworden für etwa mein doppeltes Budget, ich hatte zu Beginn so an die 8000€ gedacht.

Was mich auf der Suche sehr erstaunt hat: Je bekannter der Erbauer desto teurer die Geige...okay, das war ja schon klar, aber: War definitiv nicht gleichbedeutend mit besserem Klang!

Alle Geigen (eine von 1804, der Rest 1900- fast heute), hatten eine zu erwartende Wertsteigerung. Klanglich und spielbar waren die alle völlig unterschiedlich und nicht eine war dabei, wo ICH persönlich jetzt den Preis gerechtfertigt gefunden hätte, zumal ich keine Kapitalanlage gesucht habe.

Ist das wie beim Wein? Ein guter Weißwein kostet 12-16€, da kann man rein gar nichts falsches kaufen für. Es gibt jetzt aber auch die für 42€ (hatte ich schon!), die sind zwar hochgelobt und richtig toll, aber 30€ Preisunterschied schmeckt man jetzt auch nicht direkt...(außer eben im Kopf!)...

 

Sind Geigen für 40000 und mehr wirklich klanglich deutlich besser und besser spielbar als Geigen für 15000€?

Oder spielt hier die Kapitalanlage eine Rolle?

Und wie ist es mit Neubauten?

 

 

Ibuki Profilseite von Ibuki, 19.11.2017, 09:56:54

Im Fernsehen habe ich mal gehört das Stradivarigeigen im Blindtest gegen hochwertige moderne Geigen von der Klangqualität kaum herauszuhören waren.

 

Als Anfänger kann ich das natürlich nicht beurteilen aber es ist klar das Menschen sich durch hohe Preise sehr leicht beeindrucken lassen. Man hat Tester  z.B. in einem Experiment gefragt wie gut ein Wein schmecken würde. Wenn man ihnen sagt der Wein kostet 1,99  empfanden die Probanden den Wein als nicht so geschmackvoll als wenn man ihnen einen Preis von 29,99 Euro pro Flasche angab.

 

Im Gehirnscann war dann ersichtlich das bei angeblich teuren Weinen das Belohnungszentrum im Gehirn wesentlich aktiver ist als bei angeblich billigem Wein.

 

Die Wahrnehmung unserer Umwelt hat immer auch sehr viel mit unseren Erwartungen zu tun und die lassen sich natürlich durch einen hohen Preis steigern.

Twiolinsmarie Profilseite von Twiolinsmarie, 19.11.2017, 10:09:56

Der Wert einer Geige hängt wirklich nicht am eigentlichen Klang - zumal der ja auch von Spieler zu Spieler stark variieren kann. Sondern an der handwerklichen Kunst und - je nach Alter - am Zustand. Das können nur die Geigenbauer sehen. Als talentierter Anfänger kann man daher auch mit einem sehr guten Neubau Glück haben - hatten wir ja zb auch - unsere Geigen sind Neubauten und wir werden wahrscheinlich nichts anderes mehr spielen im Leben. 

Bei den ganz großen Namen spielt natürlich auch der Ruf mit - und dass die Instrumente eher Sammlerobjekte als Spielinstrumente werden. Stradivaris werden ja zT in Mio Höhe versteigert, um dann im Safe zu landen. Das hat aber eher was mit Investmentdenken zu tun und nichts mehr mit dem eigentlicjen Instrument.

Wobei ich auch wirklich sagen muss, dass ich mal sowohl auf einer Stradivari als auch auf einer Guaneri spielen durfte und das auch unübertroffen war! Das findet man wirklich auf keinem Neubau dieser Welt! 

Norbert_V Profilseite von Norbert_V, 19.11.2017, 16:40:37

Was ist der Wert einer neuen Geige? Auch hier gilt die Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage regulieren den Preis. Wenn man die Arbeitsstunden und den Materialwert einer Meistergeige nimmt, dann dürfte die um die 10.000 EUR kosten. Viele Instrumente werden weit darunter angeboten und viele auch weit darüber. Dabei ist der Hauptfaktor bei der Preisgestaltung der Name des Erbauers und auch die Region in der er tätig ist.

peerceval Profilseite von peerceval, 19.11.2017, 22:29:23

ein paar Fakten und eine Meinung:

 

Vor 4 Jahren (Sommer - Winter 2013) kosteten neu gebaute Meistergeigen zwischen 15.000€ und 20.000€. Ich weiß das so genau, weil ich in dieser Zeit bei verschiedensten Geigenbauern zwischen München und Hamburg, Bonn und Berlin mit ernnsthaften Kaufabsichten nach einer passenden Geige gesucht habe. Einen besonders guten Überblick über den damaligen Stand und die Preise habe ich auf der Geigenbauermessen 'Klanggestalten' in Berlin erhalten: mit ~20 Geigenbauern aus ganz Europa. Und da lagen die Preise eben so. Es gab auch damals aber schon ein paar wenige neue Geigen, die zwischen 22.000€ und 25.000€ zu erstehen waren. Heute, 4 Jahre später, dürfte das Niveau also etwa zwischen 18.000€ und 23.000€ bzw, 25.000€ und 28.000€ liegen.

Bei dem Wert einer Geige muss man zwischen dem Kaufpreis, der Verkaufspreis und dem Wiederbeschaffungspreis unterscheiden: Auch die neu gebaute Geige verliert schon mit dem Verlassen der Werkstatt an Wert - einfach, weil ein Käufer sich ja viel einfacher und sicherer selbst eine Geige des entsprechenden Geigenbauers bei ihm selbst kaufen kann. Der Verkaufspreis liegt immer deutlich unter dem Kaufpreis - ganz wie bei einem Auto.

[ Erst wenn der Geigenbauer gestorben ist und einen entsprechenden Ruf hat, dürfte der erzielbare Verkaufswert wieder ansteigen. Wer neue Geigen kauft, muss also mit einer längeren Wartezeit rechnen, wenn die Invstition sich rechnen soll. Wer dagegen eine Geige eines schon gestorbenen Geigenbauers kauft, muss mit der Frage der Echtheit kämpfen (Das betrifft auch Stradivaris etc. Ich erinnere nur an den Geigenverkäufer Machold aus Bremen). ]

Der Wiederbeschaffungspreis (wichtig für Versicherungen) liegt dann deutlich über dem Kaufpreis, einfach, weil man die o.a. Steigerung der Verkaufspreise einkalkulieren muss.

 

So weit die Fakten, jetzt die Meinung:

 

@digait: Dein Ansinnen ehrt Dich, Du versteckst nur etwas dahinter: Du möchtest eine sehr gute Geige besitzen. Du fühlst, dass das der richtige Weg für Dich ist. Du denkst allerdings, dass Dir so etwas nicht zustehe - also dann wenigstens über den Umweg des Altruismus.

Schmeiß diese verquere Denke weg. Auch und gerade Du als Anfänger wirst mit einer sehr guten, obertonreichen Geige zu ganz neuen Ufern aufbrechen und sie erreichen. Ich weiß auch das aus eigener Erfahrung. Ich habe mir damals eine Schleskegeige für 25K geholt. Der Weg, sie zu finden, war schon wunderbar. Und dann eine Geige zu spielen, die Dir von selbst sagt, wie der Ton richtig klingt, ist einmalig. Mir geht noch heute jeden Tag beim Öffnen des Kastens das Herz auf.

Oder anders gesagt: Lass die jungen ruhig ihre vor allem motorischen Lernvorteile, ihre Unbefangenheit und ihren Sturm und Drang ausnutzen, um besser zu werden. Nutze Du Deine Vorteile, Deinen Grips, Deine Systematik, Deine Erfahrung - und Dein Geld!

Viel Spaß

P.

 

digait Profilseite von digait, 20.11.2017, 07:53:06

@peerceval

 

Ganz herzlichen Dank für deine ausführlichen Informationen und auch deine persönliche Meinung.

 

Nun, jetzt bin ich im Bilde, was die Marktpreise von neuen Meistergeigen anbelangt.

Bei meiner bisherigen laienhaften Suche über Google & Co. bei diversern Geigenbaumeistern, die
über ihre Webseiten im Internet anbieten, da lagen die teuersten Geigen so bei 5-7000 EUR.

Deshalb meine ursprüngliche Vorstellung, dass man für das doppelte dann wirklich etwas Meisterhaftes

bekommen sollte.

 

Zu dem zweiten Teil, deiner persönlichen Meinung, hast du auf jeden Fall - teilweise - recht.

Natürlich hätte ich gerne selber eine Meistergeige! Aber ich hatte das beiseite gelegt, nicht aus dem

Gedanken, das stünde mir nicht zu, sondern weil ich eh nicht in der Lage sei und sein werde, den

klanglichen Unterschied zu erhören bzw. zu erspielen.


Hmm ... du meinst, das wäre nicht so.

 

Aber nun zu einem Meister-Geigenbauer oder auf eine Messe hinzugehen und da dann

durch Probieren mein Instrument zu finden (da geb, ich dir absolut recht - sie muss mir so

gefallen, dass ich sage, die ist es und keine andere), dazu habe ich nicht den Mut, denn

als ziemlicher Anfänger, wozu ich mich noch zähle, wird es mir garantiert passieren, dass

ich noch nicht mal die Töne richtig treffe.

 

(Ich habe noch nie vor Publikum gespielt, das ist nicht mein Ding. Da würde dann vor

Nervosität gar nichts laufen. Ich bin halt nicht mit Musikmachen groß geworden. Leider.

Vielleicht wird das später mal anders.)

 

Liebe Grüße

Neuester Beitrag sofie Profilseite von sofie, 20.11.2017, 08:19:44
Und wo liegt da bitte das Problem?
Es ist überhaupt nicht notwendig auf die Messe zu gehen und dort dann in der Öffentlichkeit zu spielen.
Ich denke du bist wirklich alt genug, um einen Termin beim Geigenbauer zu machen, ihm deinen Preisrahmen mitzuteilen, und dann die Geigen dort auszuprobieren. Normalerweise gibt es da nur wenig Zuhörer, wenn überhaupt.
Peerceval hat es gut ausgedrückt. Du hast nicht mehr die Vorteile der Jugend, dafür hast du den Vorteil des Alters und das nötige Kleingeld ist auch da. Diesen Vorteil gilt es zu nutzen.
Hier ist es wie beim Autokauf. ;-) Ich, als Frau, habe wenig Ahnung und lasse sogar meine Reifen wechseln. Wenn ich ein Auto kaufen möchte, dann informiere ich mich und gehe danach zu verschiedenen Autohäusern. Dort sage ich was ich möchte und schaue dann was man mir anbietet. Und glaube mir, auch wenn ich auf diesem Gebiet echt keine Ahnung habe, ich merke es wenn man versucht mein fehlendes Fachwissen auszunutzen. Wenn du zum Geigenbauer gehst, wirst du schnell merken wo du Kunde bist. Da kannst du dich auf dein Bauchgefühl verlassen. Du hast das Geld und entscheidest wo du es ausgibst. Wenn ein GB meint dich müsste er nicht ordentlich beraten, weil Anfänger und Laien Musiker 2.Klasse sind, gut, dane freut sich ein anderer GB darüber dir eine Geige verkaufen zu dürfen...
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