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Bogenwinkel beim Aufstrich beibehalten

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YannickFrings Profilseite von YannickFrings, 01.06.2017, 00:18:57
Bogenwinkel beim Aufstrich beibehalten

Guten Abend.
Als kurze Einleitung, Ich hatte anfänglich zwei Jahre klassischen Geigenunterricht, und habe dann im Zuge eines Umzugs aus Studiengründen ins Ausland die letzten drei Jahre mehr oder weniger autodidaktisch weitergelernt, abgesehn von Einflüssen diverser Straßenmusiker meines neuen Wohnorts.
Nun ist mir mit der Zeit aufgefallen dass ich, im Vergleich mit den Musikern die ich kenne, natürlich so einige Fehler mache, wie das nunmal so ist.
Unter anderem, um zum Grund für diesen Beitrag zu kommen:
Es kommt relativ häufig vor, und es stört mich zunehmend, dass ich besonders beim beginnenden Aufstrich kurz die nächstliegende tiefere Seite ungewollt mit anspiele, es danach kurzfristig korrigieren kann, während ich beim Abstrich immer alle Winkel für die einzelnen Saiten ohne Probleme beibehalten kann.
Ich habe meine hiesigen Geigenbekannten gefragt ob jemand einen Vorschlag hat wie ich langfristig an diesem Problem arbeiten kann, allerdings sind die meisten hier ohne Unterricht und Ausbildung zum Instrument gelangt, frei nach dem Motto "Ich weiß nicht wie es funktioniert, ich mach halt Musik und es klappt" und können wenig Rat in Sachen Technik liefern.
Darum würde ich gerne euch fragen, ob ihr Anregungen habt, ob es ein geläufiges Problem ist, sind Möglichkeiten vorhanden es zu überwinden, ist es reine Übungssache etc.
Ich hoffe ich konnte das Problem erläutern, ich habe zugegeben Schwierigkeiten es genau auszudrücken.
Ich bin Dankbar für jede Hilfe.
Liebe Grüße 

Flitzebogen Profilseite von Flitzebogen, 05.06.2017, 17:43:51

Hallo,

 

also das ist ein klassischer Fall von: Du hast es selber beschrieben, mach es einfach anders!

 

Ich weiß, so salopp klingt das provokant, aber manchmal hat man echt eine Blockade bei der Lösungssuche. Ich hatte mal das Problem, einen Ton immer zu tief zu treffen und mir schon allerlei Gedanken gemacht, wieso und wie ich die Bewegung optimieren könne etc. Bis mir mein Lehrer sagte: Spiel ihn einfach wirklich hoch, auf die Gefahr hin, dass er beim nächsten Mal zu hoch ist. Und den Hinweis habe ich tatsächlich in dem Moment von außen gebraucht.

 

Also hier dann trotzdem noch etwas mehr Details:

1.So einfach es klingt: Guck hin, falls noch nicht geschehen. Nutze auch die Augen für ein optimiertes Üben. Dabei schau genau den Punkt an, wo das Problem hörbar wird, nämlich den Kontaktpunkt zw. Haar und Saite. Vielleicht erstmal am Ende eines Abstrichs, so dass du das Gewünschte vor Augen hast. Dann beginnst du deinen Aufstrich und versuchst zu merken, was sich hier verändert - sowohl optisch an diesem Punkt als auch gleichzeitig beim Spielgefühl in der rechten Hand.

 

Ein weiterer Hinweis: Während du am Frosch ganz stark den kleinen Finger brauchst, um die Saitenlage auszubalancieren (leg den Bogen am Frosch auf und wippe mit dem kleinen Finger von der G- bis zur E-Saite), hast du am langen Hebel den ganzen Arm für den Spitzenbereich. Der ist vielleicht noch etwas zu grobmotorisch für die feine Aufgabe. Aber es ist eben nicht nur der rechte Arm, sondern auch v.a. der Zeigefinger, der die Spitze des Bogens durch gutes Greifen der Stange kontrollieren kann.

 

Während du also mit den Augen die Saitenlage unter die Lupe nimmst, werde dir deines aktiven Zeigefinngers bewusst und lass ihn die Feinführung übernehmen.

 

Der Rest ist Übungssache - es verfeinert sich von selbst mit der Zeit, alleine dadurch, dass du den Fokus schon drauf hast und entsprechend reagierst.

 

LG Flitzebogen

 

Neuester Beitrag YannickFrings Profilseite von YannickFrings, 06.06.2017, 20:06:06

Keine Sorge, ich finde das in keinster Weise provokant, ich verstehe was sie meinen.
Demnach vielen Dank für die Antwort.
Ich werde versuchen etwas genauer zu beobachten was sich tut, und vor allem mehr auf die Motorik im rechten Arm achten.
Ich denke dass ist mit eine der größten Herausforderungen des Geigenspiels im Allgemeinen, all die Kleinigkeiten die in Betracht gezogen und fein aufeinander abgestimmt werden können.
Großen Dank, und liebe Grüße

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